So fühlen sich die roten Vitaminkugeln am wohlsten
Tomaten lagern ist ohne das gewisse Know-how oft ein heikles Unterfangen. Schnell werden sie zu reif, matschig oder bekommen braune Flecken. Und so schnell wie das passiert, ist auch der Frust da, wenn man die roten Wunderlinge schweren Herzens entsorgen muss. Doch wer sich bei der Lagerung an ein paar Regeln hält, hat lange etwas von ihrem erfrischenden Geschmack. Rot und rund: Kein Gemüse mögen die Deutschen lieber als Tomaten. Pro Jahr werden 21 Kilo Tomaten pro Kopf verzehrt, so viel wie von keinem anderen Gemüse. Ob Fleisch-, Kirsch- oder Strauchtomaten: Das Lieblingsgemüse der Deutschen ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Die erfrischend roten Kugeln enthalten viel Vitamin C und Mineralstoffe sowie Carotinoide, die die Abwehrkräfte stärken.
Tomaten richtig lagern
Im Großen und Ganzen: Tomaten mögen es dunkel, luftig und nicht allzu kalt. Man sollte sie am besten trocken, schattig und bei Zimmertemperatur in einem Korb oder einer Schale lagern. Dort sollten sie genügend Beinfreiheit bekommen und auf der ganzen Fläche ausgebreitet werden, anstatt zu hohen, engen Bergen gestapelt zu werden. So bekommt die Tomate die nötige Dosis Sauerstoff, die sie braucht, um ihr aromatisches Geschmackserlebnis zu entfalten. Man sollte Tomaten unbedingt vor Sonnenstrahlen schützen, da sie noch weiter reifen, selbst wenn sie nicht mehr am Strauch hängen. Tomaten sollten außerdem nicht mit anderen Früchten zusammen gelagert werden, da sie ein Reifegas namens Ethylen abgeben, das andere Frucht- und Gemüsesorten schneller verderben lässt. Es sei denn, man möchte dieses Reifegas für sich nutzen und die Reifung von Obst oder Gemüse beschleunigen.
Tomaten brauchen Platz zum Atmen. Plastikbeutel oder Verpackungen sind zur Aufbewahrung nicht empfehlenswert und sollten direkt nach dem Kauf entfernt werden. Auch die Härte des Untergrundes ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden der Tomate. Auf hartem Untergrund entstehen schnell Druckstellen – eine weiche Unterlage wie zum Beispiel ein Küchentuch kann hier Abhilfe schaffen. So klappt es mit dem Tomaten lagern.
Die Temperatur macht’s
Die perfekte Temperatur für die Lagerung liegt zwischen 12 und 16 °C – dann bleiben sie besonders aromatisch. Allerdings hängen die Bedürfnisse auch von der Sorte der jeweiligen Tomate ab. Rispentomaten halten sich beispielsweise auch zwischen 13 und 18 ° C frisch. Wichtig ist nur, dass sowohl zu niedrige Temperaturen vermieden werden, da diese das Geschmackserlebnis beeinträchtigen als auch zu hohe Temperaturen, da Wärme den Verfaulungsprozess beschleunigt.
Im Kühlschrank aufbewahren?
Tomaten lagern im Kühlschrankl? Nein, Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank. Dort verlieren sie ihr Aroma und können nicht mehr nachreifen. Die Kälte stoppt den Reifeprozess und lässt das Innere der Tomate mehlig werden. Außerdem können sie bei zu kühlen Temperaturen schnell anfangen zu schimmeln.
Weitere Kniffe
Tomaten sollten immer erst kurz bevor sie in den Mund wandern abgewaschen werden. Die Feuchtigkeit kann beispielsweise zu Schimmelbildung an verletzten Schalenstellen führen. Sehr süße und reife Tomaten können auch wegen ihres hohen Zuckergehaltes aufplatzen, wenn sie zu lange feucht sind.
In der Schönheit liegt ausnahmsweise mal nicht die Kraft. Auch wenn es ordentlicher aussieht, wenn die Stängel und Blütenansätze der Tomate entfernt werden, sollten diese vor der Lagerung besser nicht abgezupft werden. Selbst wenn das Grün bereits vertrocknet ist, hilft es der Tomate länger haltbar zu bleiben. Achtung: Unreife, grüne Tomaten sollten auf keinen Fall verzehrt werden. Sie enthalten giftiges Solanin. Unausgereifte Tomaten reifen an einem sonnigen Platz noch nach. Am besten legt man sie, wenn sie groß genug gewachsen sind und noch den Blütenansatz und Stängel besitzen, auf die warme Fensterbank und gönnt ihnen noch ein paar sonnige Stunden.
Tomaten haltbar machen
Unter optimalen Bedingungen sind Tomaten bis zu 14 Tage haltbar. Empfohlen wird jedoch, sie innerhalb einer Woche zu verzehren, da die Einflüsse von Licht, Wärme und Sauerstoff den Gehalt an Nährstoffen verringern. Sollten die roten Früchtchen jedoch über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden, bieten sich einige Möglichkeiten zur Konservierung der guten Stücke. Dazu zählt typischerweise die Verarbeitung zu Tomatensaft oder –soße. Diese kann man wunderbar einwecken oder in Frischhaltedosen einfrieren und portionsweise wieder auftauen. Frische Tomaten eignen sich leider gar nicht zum Einfrieren, da der hohe Wassergehalt dafür sorgt, dass der Saft sich ausdehnt und die Schale der Tomate „sprengt“. Nach dem Auftauen sind die roten Früchtchen dann nur noch matschig und höchstens für Soßen geeignet. Eine andere Alternative ist es die übrig gebliebenen Tomaten im Backofen oder mit einem Dörrautomaten zu trocken. So halten sich unsere Lieblinge je nach Konservierungsmethode mehrere Wochen oder sogar über ein Jahr und sind zu jeder Jahreszeit zur Verarbeitung verfügbar.