Egal, ob Grün-, Weiß- oder Rosenkohl – worauf kommt es an?
Der Herbst ist da und bringt nicht nur bunte Blätter und verregnete Tage mit sich! In der kalten Jahreszeit beginnt zudem die Saison für Eintöpfe, deren Grundlage häufig eine der vielen verschiedenen Kohlsorten ist. Als Kind vielleicht verpönt, sollte man sich als Erwachsener überwinden und dem Kohl eine neue Chance geben, denn neben den altbekannten Eintöpfen lassen sich Rosen-, Blumen- oder Grünkohl auf verschiedenste Weisen zubereiten. Neben einer kleinen Auswahl an Inspirationen für Rezepte, erhaltet ihr wichtige Informationen zur Ernte und Lagerung der verschiedenen Kohlsorten.
Nach der Ernte: Verschiedene Kohlsorten richtig lagern
Um eine möglichst lange Lagerung gewährleisten zu können, ist es wichtig, bereits bei der Ernte ein paar Dinge zu beachten. Weißkohl erntet man bestenfalls erst im Spätherbst, denn je später die Ernte, desto länger ist der Kohl haltbar. Die Haltbarkeit wird außerdem verlängert, wenn die Blätter bei der Ernte nicht beschädigt werden und der grobe Dreck von der Oberfläche entfernt wird. Das gilt übrigens nicht nur für Weißkohl, sondern genauso für Rotkohl. Anders als beim Grünkohl sollte man Rot- und Weißkohl jedoch ernten bevor der erste Frost einsetzt. Grünkohl bekommt durch den Frost einen noch intensiveren Geschmack, da die Kälte den Zuckergehalt erhöht. Wer seinen Kohl nicht selber anbaut, sollte beim Kauf des Gemüses darauf achten, dass er eine gute Figur macht. Die Blätter sollten bestenfalls noch schön knackig sein. Falls der Kohl eingeschweißt ist, empfiehlt es sich, die Verpackung direkt nach dem Einkauf zu entfernen. Andernfalls läuft man Gefahr, dass er anfängt zu faulen. Da sich die Lagerzeiten der zahlreichen Kohlsorten unterscheiden, bekommt ihr im Folgenden einen ersten Überblick über die einzelnen Sorten und ihre Bedürfnisse.
Weiß- und Rotkohl
Solange man den Kohl von beschädigten Blättern und Schmutz befreit, ohne ihn zu waschen, lassen sich diese beiden Sorten mehrere Wochen im Kühlschrank lagern. Verlängern kann man die Lagerzeit, indem man den Kohl in einem kalten, dunklen Kellerraum lagert oder im besten Fall sogar einfriert. Egal, ob roh oder blanchiert, der Kohl hält sich im Tiefkühler mehrere Monate. Entscheidet man sich für die Kellerlagerung, sollte man den Kohl mithilfe eines Bindfadens am Strunk mit dem Kopf nach unten aufhängen. Auf diese Weise verhindert man, dass es zu Wasserbildung und damit einhergehender Fäule kommt. Falls ihr nicht die Möglichkeit habt, die Kohlköpfe aufzuhängen, könnt ihr sie einfach in eine Holzkiste legen und mit Jutesäcken bedecken. Bei der Lagerung im Liegen ist der Kohl jedoch anfälliger für Schimmel, daher solltet ihr zwischendurch immer mal wieder kontrollieren, ob noch alles in Ordnung ist.
Blumen- und Rosenkohl
Im Gegensatz zu den vorherigen Kohlsorten lassen sich sowohl Rosen- als auch Blumenkohl eher weniger gut lagern. Im Kühlschrank halten sie leider nur etwa eine Woche. Beachten sollte man bei der Lagerung außerdem, dass der Rosenkohl nicht in der Nachbarschaft von Obst und Tomaten liegt, da diese Gase ausströmen, die den Kohl schneller welken lassen. Aber auch bei Blumen- und Rosenkohl gilt: kein Grund zur Panik, wenn mal nicht alles auf einmal verarbeitet werden kann! Schnell blanchiert und in einer Dose verstaut, lässt er sich perfekt einfrieren und ist nach dem Auftauen direkt einsatzbereit.
Grünkohl und Wirsing
Nachdem sich schon Rosenkohl und Blumenkohl nicht gerade lange lagern lassen, sind Grünkohl und Wirsing die Divas unter den Kohlsorten sind und wollen nicht lange auf ihre Zubereitung warten. Nach zwei bis drei Tagen beginnen sie bereits ihre Blätter hängen zu lassen, sodass man schnell handeln muss, damit das Gemüse nicht verkommt. Kann man bereits im Vorfeld einschätzen, dass der Kohl nicht in den nächsten Tagen zubereitet wird, bietet es sich auch bei diesen Sorten an, den Kohl einzufrieren und sich zu einem späteren Zeitpunkt an dem leckeren Gemüse zu erfreuen. Ein weiterer Vorteil daran ist, dass Vitamine und Nährstoffe besser erhalten bleiben.
Kohl zubereiten: Tipps und Rezepte
Es gibt verschiedene Arten, Kohl zuzubereiten. Egal, ob kochen, braten oder backen – dem Kohl-Koch sind keine Grenzen gesetzt. Da besonders Grünkohl in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Superfoods gerückt ist, wollen wir euch ein Rezept für eine alternative Zubereitungsart an die Hand geben. Als Eintopf kennt man Grünkohl ja sowieso schon von Oma, aber wie wäre es mal mit etwas Grünkohl bei einem entspannten Filmabend mit Freunden? Als Chips macht Grünkohl eine gute Figur am Snack-Buffet.
Grünkohl Chips
- 500 g Grünkohl
- 1 TL Meersalz
- Paprikapulver
- Den Backofen auf 130 Grad vorheizen. Der Grünkohl muss zunächst einmal vom Strunk befreit werden. Frisch gewaschen und trocken getupft, reißt man ihn in mundgerechte Stücke. Dabei sollte aber bedacht werden, dass der Grünkohl beim Backen noch ordentlich schrumpft, sodass die Stücke nicht zu klein ausfallen sollten.
- Das Olivenöl mit Salz und Paprikapulver (natürlich kann man die Gewürze variieren) vermischen. Die Marinade über die Grünkohlblätter geben und gründlich vermengen.
- Die Chips auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech so verteilen, dass sie nicht übereinanderlappen.
- Ab in den Ofen! Während die Chips für 30-40 Minuten vor sich hin brutzeln, sollte man den Ofen etwa alle 5 Minuten kurz öffnen, damit der Dampf entweichen kann. So werden die Chips garantiert extra kross.
Sauerkraut im Glas
- 2-3 kg Weißkohl
- 30-40 g Salz
- Je nach persönlichen Vorlieben Kümmel, Lorbeerblätter, Wacholder
- Gläser mit Schraubdeckel
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- Den Kohl ganz fein hobeln und anschließend in eine große Schüssel geben. Salz und Gewürze hinzugeben, ordentlich vermischen und mit den Händen verkneten bis ausreichend Saft entsteht.
- Anschließend das Kraut in die Gläser füllen, hineindrücken und darauf achten, dass es komplett mit dem Saft bedeckt ist. Mit Frischhaltefolie abdecken und den Deckel fest verschließen. Bestenfalls verstaut man die Gläser in einer Wanne, da durch die Gärung Saft austreten kann.
- Um den Gärprozess in Gang zu bringen, sollten die Gläser in den ersten Tagen bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Danach sollten die Gläser an einem dunklen und kalten Ort gelagert werden, am besten im Keller. Nach zwei bis drei Wochen Lagerung ist das Sauerkraut fertig – entweder direkt genießen oder in der Vorratskammer lagern.