Einfach selbstgemacht
Ich lebe nicht vegan. Trotzdem versuche ich, tierische Lebensmittel nur in Maßen zu genießen. Dafür gibt es viele gute Gründe wie das Weltklima, das Tierwohl und auch meine eigene Gesundheit. Zum Beispiel habe ich gemerkt, dass mir Kuhmilch, obwohl ich keine Laktoseintoleranz habe, nicht gut bekommt. Daher findet man in meinem Kühlschrank ausschließlich Pflanzenmilch. Ob Soja, Mandel, Reis oder Hafer – Pflanzenmilch bekommt man im Supermarkt meiner Erfahrung nach nur in Tetra Paks. Auf Dauer fällt da leider ganz schön viel Verpackungsmüll an. Außerdem sind die veganen Milchalternativen oft recht teuer. Umso glücklicher war ich, als ich rausgefunden habe, dass ich die Milch auch ganz leicht selbst machen kann. Und das ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe.
So geht’s
Generell kann man viele Pflanzenmilchsorten nach dem gleichen Prinzip herstellen. Man nimmt etwa 100 Gramm Pflanzenbasis (Soja, Hafer, Nüsse) auf 1 Liter Wasser, püriert das Ganze gut und siebt es dann durch ein sehr feinmaschiges Sieb, ein Küchentuch oder einen Nussmilchbeutel ab. Allerdings müssen je nach Milchsorte etwas andere Vorbereitungen getroffen werden:
Sojabohnen sollten vorher vier Stunden oder über Nacht eingeweicht und dann 20 Minuten gekocht werden. Nüsse wie zum Beispiel Mandeln ebenfalls am besten über Nacht einweichen. Bis auf rohe Erdnüsse müssen sie aber nicht gekocht werden. Bei Haferflocken reicht es, sie 15 Minuten in Wasser stehen zu lassen. Damit der Hafer nicht verschleimt, kann man ein paar Eiswürfel beim Pürieren dazuzugeben. Auf jeden Fall schmeckt Hafermilch besonders gut, wenn man sie im Mixer noch etwas aufpimpt – etwa mit Rosinen, getrockneten Feigen, Datteln oder auch Kokosflocken.
Gut zu wissen
Die Zutaten solltet ihr im Mixer auf höchster Stufe ca. 30 bis 60 Sekunden mixen. Denn: Je feiner die Basis püriert ist, desto weniger wird am Ende herausgefiltert und desto mehr gehen die Stoffe ins Wasser über. Mit dem Pürierstab klappt das Zerkleinern nur so mittel gut. Das Resultat: Die Milch schmeckt wässrig und setzt sich schneller ab. Übrigens: Bis auf Sojamilch trennt sich mit der Zeit eigentlich jede Pflanzenmilch, weil es keine stabilen Emulsionen sind. Das ist vollkommen natürlich. Bei gekaufter Pflanzenmilch passiert das nur nicht, weil sie Zusatzstoffe enthalten, die die Entmischung verhindern. Aber es geht auch ohne: die Milch vor dem Verzehr einfach gut schütteln und fertig.
Abfüllen und genießen
Am Ende könnt ihr eure Pflanzenmilch in eine Flasche abfüllen und im Kühlschrank lagern. Dort ist sie etwa drei Tage haltbar. Wenn ihr die Milch mit abgekochtem und abgekühltem Wasser herstellt, ist sie sogar bis zu einer Woche im Kühlschrank haltbar. Und noch ein Hinweis für die Latte-Macchiato-Fans unter euch: Nussmilchsorten wie Mandel-, Haselnuss-, Cashew- oder Erdnussmilch haben wie Sojamilch einen hohen Eiweißgehalt und lassen sich dadurch super für Kaffeespezialitäten aufschäumen. Für Abwechslung im Geschmack könnt ihr eure Milch mit Honig, Vanille, Zimt, Muskatnuss oder Kakaopulver verfeinern.