Was das eigene Beet fürs Klima tut
Im Mai ist es wieder so weit: Die ersten Erdbeeren können gepflückt werden. Sie sind wahre Mineralstoffbomben, die neben Vitamin C hohe Calcium-, Magnesium- und Kaliumgehalte aufweisen. Der Großteil der über 1.000 verschiedenen Sorten hat seine Hauptsaison von Juni bis Juli, doch je nach Wetterbedingungen des Frühjahrs tragen bereits jetzt Pflanzen ihre Früchte. Erdbeeren, die weit vor Beginn oder nach Ende der Saison gekauft werden, stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Ausland. Dazu meist noch aus beheizten Gewächshäusern, was die Klimabilanz neben dem Transport zusätzlich verschlechtert.
Naturschützer warnen vor der Entwicklung des Erdbeeranbaus
Während der Anbau auf dem Feld zurückgeht, bauen deutsche Erdbeerbauern vermehrt in Folientunneln und Gewächshäusern an. Für die Bauern bieten sich dadurch grundsätzlich finanzielle Vorteile. Nach den anfänglich teuren Investitionen in die Infrastruktur rechnet sich der Anbau in Gewächshäusern bereits nach wenigen Jahren. Die Pflanzen sind vor Wetterbedingungen aller Art geschützt, Qualität und Quantität der Frucht nimmt zu und sogar die Arbeitsbedingungen der Erntehelfer verbessern sich. Auf der anderen Seite warnen Naturschützer vor der Entwicklung. Anders als beim klassischen Anbau auf dem Feld geht durch Tunnel und Gewächshäuser überlebenswichtiger Raum für Tier- und Pflanzenwelt verloren. Ein Anbau auch außerhalb der Saison frisst mehr Wasser und Energie. Der Naturschutzbund (Nabu) fordert Kunden daher dazu auf, ihr Kaufverhalten anzupassen, um die Entwicklung zu stoppen. Zum Beispiel indem nicht das ganze Jahr über Erdbeeren konsumiert werden, sondern nur zur eigentlichen Erdbeersaison. Noch besser als ein saisonaler Einkauf ist der Anbau der eigenen Erdbeerpflanze.
Erdbeeren selbst anbauen: So klappt‘s
Am besten pflanzt ihr eure Garten-Erdbeeren im Spätsommer ab Ende Juli. Ohne die gespeicherte Wärme aus den Sommermonaten kann die Pflanze den kalten Winter kaum überstehen. Einige Wochen vor dem Aussetzten der Pflanze sollte der Boden mit ein wenig Kompost bearbeitet werden. Für Pflanzen, die mehrmals im Jahr Früchte tragen, eignet sich ein spezieller Erdbeerdünger. Er sollte nach jeder Ernte neu genutzt werden. Entscheidend für den Anbau ist ein Platz an der Sonne. Die Pflanze darf keines Falls im Schatten stehen. Selbst ein Anbau auf dem Balkon ist unbedenklich, solange der Topf tief genug ist. Das Herz der Pflanze sollte knapp über der Erde liegen. Zwischen zwei Pflanzen braucht es mindestens 30 Zentimeter Platz.
Erdbeeren pflanzen, pflegen und ernten
Die Erdbeerpflanze erfordert hin und wieder etwas Pflege. Bevor der Winter kommt, sollte zum Beispiel der Boden aufgelockert und die alten Blätter entfernt werden. Ein Geheimtipp unter Erdbeerbauern: Etwas Stroh um die Pflanze bewahrt sie vor Fäule und hält zusätzlich Unkraut und Schnecken fern. Vlies schützt die Erdbeere vor Frost. Bereits im folgenden Frühsommer wartet die erste Ernte. Früh morgens ist das Aroma der Früchte besonders intensiv: die beste Zeit, um die Erdbeeren zu pflücken. Achtet darauf, die Frucht am Stil abzutrennen und die Blätter nicht zu verletzen. So bleibt die Erdbeere langlebig. Die selbst angebaute Erdbeere überzeugt nicht nur im Geschmack, sie kann auch mit bestem Gewissen genossen werden.