Müsliglück vom Blech
Ich hoffe, ihr seid alle prima ins neue Jahr gekommen und vergesst bei allen guten Vorsätzen für 2018 auch bewusstes Genießen nicht. Auch ich habe mir zum Start meines neuen EMSA-Jahres für euch wieder etwas überlegt: drei leckere Rezepte für einen garantiert knusprigen Start in den Tag – mit Granola. "Granola? Was ist das noch mal?" Diese Frage hörte ich öfter, als sich im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis meine diesbezüglichen Rezepttüfteleien herumsprachen und ich zum Testessen bat. Gehört und/oder gelesen haben es die meisten schon mal. Im Duden sucht man das Wort jedoch genauso vergeblich wie im Brockhaus. Fündiger wird man in der Encyclopædia Britannica, wo der Begriff im Artikel über Frühstückscerealien auftaucht. Und an anderer Stelle zwei Brüder namens Will Keith und John Harvey Kellogg aus Michigan mit ins Spiel kommen. Eine konkrete Definition als "Mischung aus typischerweise Haferflocken und diversen weiteren Zutaten (wie brauner Zucker, Rosinen, Kokos und Nüsse), die besonders zum Frühstück oder als Snack gegessen wird" liefert aber erst das US-amerikanische Nachschlagewerk Merriam-Webster. Und so ähnlich steht's denn auch in der deutschsprachigen Wikipedia. Doch bevor ich mich jetzt in der Theorie und (nicht ganz unverzwickten) Geschichte der Granola verliere, zurück zur Praxis im Hier und Jetzt! Und zu Varianten, die von der sehr puristischen Ursprungsgranola des 19. Jahrhunderts (die anfangs nichts anderes als zweifach gebackener Vollkornschrot war, bevor sie als Nächstes aus Weizenmehl, Haferflocken und geschroteten Maiskörnern bestand) so weit weg sind wie Michigan von Münster.
Backe, backe Knuspermüsli
Mit das Beste an Granola ist, dass sie so schnell und unkompliziert zu machen ist! Ein paar Zutaten, ein paar Handgriffe, wenige Utensilien und nicht mal 30 Minuten Backzeit – mehr braucht es nicht zum selbst gemachten Knuspermüsli-Erlebnis. Die nachfolgenden Rezepte sind jeweils für ein Blech. Luftdicht verschlossen, wie beispielsweise perfekt in der praktischen OPTIMA Vorratsdose mit Schiebedeckel und Schüttfunktion von EMSA, halten sich die Granolas mindestens zwei Wochen – wenn sie denn überhaupt so alt werden... Zumal man dank EMSAs genialer CLIP & GO Joghurtbox mit "Knick-Ecke" den hausgemachten Knuspergenuss ja auch problemlos mitnehmen kann. Zum (Müsli)Glück ist Nachschub ruckzuck gemacht!
Kirsch-Kokos-Kakao-Granola
- 200 g feine Haferflocken
- 100 g Haselnusskerne
- 1 EL Chia-Samen
- 1 gehäufter EL Kakao
- knapp 1/2 TL Salz
- 4 EL (40 g) Kokosöl
- 1 leicht gehäufter EL Kokosblütenzucker
- 75 g Zartbitterschokolade
- 90 g getrocknete Sauerkirschen (ungesüßt, ungeschwefelt)
- 10 g getrocknete Berberitzen (ungesüßt, ungeschwefelt)
Ein bisschen besonders, ziemlich raffiniert und dank des Dufts, den sie schon beim Backen verströmt, verdammt verführerisch!
- Backofen auf 130° Umluft (alternativ 150° Ober- und Unterhitze) / Gas Stufe 1–2 vorheizen. Kokosöl auf niedrigster Temperatur in einem kleinen Topf schmelzen und den Kokosblütenzucker einrühren.
- Alle trockenen Zutaten bis auf die Früchte (also Haferflocken, Haselnüsse, Chia, Kakao und Salz) in einer Schüssel miteinander mischen.
- Das gezuckerte Öl dazugeben geben und alles sehr gut durchmischen (so lange, bis alle trockenen Zutaten mit dem Öl überzogen sind).
- Die Masse so dünn wie möglich auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen und für 20–25 Minuten auf der 2. Schiene von unten backen.
- Abkühlen lassen. Währenddessen die Schokolade hacken. Sobald die Granola kalt ist, zerbröseln und Schokolade, Kirschen und Berberitzen noch untermischen.
Ahorn-Walnus-Popcorn-Granola
- 250 g 3-, 4- oder 5-Kornflocken
- 100 g Walnüsse, in Stückchen zerkleinert
- 10 g gepuffter Amaranth
- 10 g geschroteter Leinsamen
- 1/2 TL Salz
- 2 EL (25 g) Popcornmais
- 6 EL Sonnenblumenöl
- 80 ml Ahornsirup
Als kleine Hommage an den Heimatkontinent der Granola, eine Variante mit Popcorn (das ja schließlich die Azteken erfunden haben).
- In einem Topf oder einer Pfanne mit gut passendem Deckel 2 EL Sonnenblumenöl bei mittlerer Temperatur erhitzen. Popcornmais dazugeben, Deckel auflegen und die Körner platzen lassen (damit das auch alle tun, Topf resp. Pfanne hin und wieder etwas rütteln). Beiseitestellen und abkühlen lassen.
- Backofen auf 150 ° Ober- und Unterhitze / Gas Stufe 1–2 vorheizen. Flocken, Nüsse, Amaranth und Salz in einer Schüssel mischen. Popcorn dazugeben und nochmals mischen. Ahornsirup und Öl miteinander verrühren, zu den übrigen Zutaten geben und alles gründlich durchmischen.
- Masse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech möglichst dünn und gleichmäßig verteilen, und für 20–25 Minuten auf der 2. Schiene von unten goldbraun backen.
Chai-Chili-Granola
- 125 g Hirseflocken
- 100 g Dinkelflocken
- 10 g gepuffter Amaranth
- 75 g ganze Mandeln
- 1/4 TL Salz
- 1 leicht gehäufter EL Chai-Pulver
- 1/2 TL frisch geriebene Tonkabohne
- 1 gehäufte Msp. Chili-Pulver
- 4 EL Rapsö
- 4 EL (50 ml) flüssiger Honig
Keine Bange, ich habe diese Granola-Variante an mehreren sehr schärfe-empfindlichen Gaumen testen dürfen und verspreche, niemand geht in Flammen auf! Die kleine Menge Chili sorgt lediglich für einen feinen, subtilen Twist. Mutige(re) und Schärfe-Fans können gern von vornherein (mindestens) doppelt so viel nehmen – tastet euch einfach messerspitzenweise an euren perfekten Schärfegrad heran. Die Süße wiederum hängt ganz wesentlich auch von dem verwendeten Chai-Pulver ab. Da in meinem Rohrohrzucker enthalten ist, habe ich etwas weniger Honig genommen. Bei komplett zuckerfreiem Chai oder wenn es durchaus etwas süßer sein soll, empfehle ich 1–2 Löffel mehr Honig.
- Backofen auf 150 ° Ober- und Unterhitze / Gas Stufe 1–2 vorheizen und alle trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen.
- Honig mit dem Rapsöl verrühren, dazugeben und alles gründlich durchmischen. (Wenn man für Öl und Honig denselben Löffel nimmt, fließt der Honig dank der Ölreste am Löffel schön ab.)
- Masse dünn und gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und auf der 2. Schiene von unten 20–25 Minuten goldbraun backen.
Erst cool bleiben, dann munter drauflos kombinieren
Bevor ihr euch nun an original homemade Granola macht, ein praktischer Tipp noch zum Schluss: Sie schmeckt auch lauwarm unverschämt lecker. Richtig schön in Stückchen brechen oder zerbröseln lässt sie sich aber erst, wenn sie ganz abgekühlt ist. Und dafür lässt man sie am besten einfach so lange auf dem Blech. Und mindestens so gut wie zum Frühstück mit Milch, Joghurt, Quark oder Skyr macht sie sich auch als Topping auf Pudding, Eis, Sorbet und Fruchtmus. Wie, wann und wo auch immer ihr sie am liebsten vernascht, ich wünsche ein knuspriges Müslivergnügen!