Deutschlands erster Zero-Waste-Beachclub
Nach dem Feierabend entspannt im Beachclub abschalten – dazu bietet Hamburg gleich mehrere Möglichkeiten. Im letzten Jahr ist eine weitere auf der Freifläche vor der Rindermarkthalle St. Pauli dazugekommen. Das Besondere am Karo Beach: Er ist Deutschlands erster Zero-Waste-Beachclub. Hier kann man also den Kurzurlaub einläuten, ohne seinen ökologischen Fußabdruck zu erhöhen: Eltern schlürfen ihren fair gehandelten Eiskaffee aus pflanzlichen Stroh-Halmen, während die Kinder im großen Sandkasten mit Sand aus der Region spielen, der zu 100 Prozent wiederverwertet wird. Abends kann man sich am Lagerfeuer wärmen, denn Heizpilze verbrauchen viel zu viel CO2 und sind auch nur halb so romantisch.
Ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich halten
To-go-Becher, Plastik-Strohhalme und Einwegflaschen sucht man am Karo Beach vergeblich. Wer Hunger bekommt, kann Essen aus den Läden in der Rindermarkthalle bestellen, die so regional wie möglich sind. Zero Waste, also wirklich gar kein Müll, ist dabei das angestrebte Ideal, das sich noch nicht zu hundert Prozent in der gesamten Lieferkette umsetzen lässt. Aber der Weg ist das Ziel. Als gleichzeitiger Geschäftsführer des Hamburger Unverpackt-Ladens „Stückgut“ nutzt Betreiber Dominik Lorenzen seine Erfahrung und wählt für seine Getränke nachhaltige Partner wie Viva con Agua, Fritz Kola und Voelkel aus. Er setzt also sowohl auf regionale Produzenten als auch auf Partner, die ebenfalls eine nachhaltige Mission verfolgen. „Zero Waste bedeutet für uns mehr als Müllvermeidung. Wir wollen möglichst wenig Energie und Ressourcen verbrauchen, nachhaltige und faire Produkte anbieten und dabei so wenig Müll wie irgend möglich erzeugen“, erfährt man auf der Homepage des Karo Beachs.
Plattform zum Thema Zero Waste anbieten
Die Gründer des Zero-Waste-Strandclubs vertreten keine dogmatische „ganz oder gar nicht“-Einstellung, sondern wollen vielmehr allen Interessierten Tipps für einen müllfreien Lebensstil geben und eine Plattform für das Thema sein. Auch Gastronomen sollen zukünftig noch enger in den Nachhaltigkeitsprozess mit eingebunden werden. Der Karo Beach ist also nicht nur ein Club, sondern auch ein Versuchslabor für kreative Ideen im Bereich Müllvermeidung. Ideenklau ist erwünscht: Das Ziel ist eine Zero-Waste-Bewegung in der ganzen Hamburger Gastronomie.