Die Tage des Einweggeschirrs sind gezählt
Seit Ende letzten Jahres ist das EU-Verbot von Wegwerfprodukten aus Kunststoff unter Dach und Fach. Einweggeschirr wie Plastikteller, Plastiktrinkhalme und andere Einmal-Artikel werden in der EU also verboten. Dabei geht es vor allem um den Schutz der Ozeane. Das Verbot soll dazu beitragen, die Massen von Plastikmüll in der Umwelt und in den Weltmeeren einzudämmen. Die Strategie gegen Plastikmüll dürfte für fast jeden im Alltag spürbare Veränderungen bringen. Verboten werden sollen ab Anfang 2021 aber nur Gegenstände, für die es bereits bessere Alternativen gibt. So soll auch die Menge an Lebensmittelverpackungen und Einwegtrinkbechern massiv eingedämmt werden. Letztere können etwa durch wiederverwendbare Thermobecher ersetzt werden.
Hersteller von Wegwerfartikeln sollen Verantwortung übernehmen
In Europa fallen jährlich 26 Millionen Tonnen Plastikmüll an. Die EU verspricht sich von dem Verbot große Umweltvorteile: Der Ausstoß von Kohlendioxid könnte um 3,4 Millionen Tonnen verringert, die dadurch entstehenden Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 vermieden werden. Teil der neuen Strategie ist die Beteiligung von Herstellern an den Kosten für die Sammlung und Verwertung der betreffenden Produkte. So könnte nach Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Tabakindustrie für das Einsammeln von Zigarettenstummeln zur Kasse gebeten werden: „Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen.“
Rewe Group reagiert bereits und verbannt Plastikstrohhalme
Bei Rewe, Penny und den toom Baumärkten gibt es schon bald keine Plastiktrinkhalme mehr zu kaufen. Die Rewe Group verbannt die Einweghalme aus allen Märkten. Ab Frühjahr 2019 gibt es dann Halme aus FSC-/PEFC-zertifiziertem Papier, Weizengras oder Edelstahl. Strohhalme aus solchen Materialen gibt es schon länger auf dem Markt, oft sind sie jedoch nur in Online-Shops oder ausgewählten Geschäften erhältlich. Plastiktrinkhalme machen zwar nur einen vergleichsweise kleinen Teil des weltweiten Plastikmülls aus – dafür jedoch einen ziemlich unnötigen: Nur wenige Menschen brauchen wirklich einen Strohhalm zum Trinken, oft sind die Halme nur zu Dekorationszwecken im Getränk und werden nach kürzester Zeit weggeschmissen. Wenn die Plastikstrohhalme dann nicht fachgerecht entsorgt werden und in der Umwelt oder in Gewässern landen, können sie zur lebensbedrohlichen Falle für Tiere werden.
Das könnt ihr tun, um weniger Müll zu erzeugen
Auch jeder von uns kann schon jetzt etwas gegen Wegwerfprodukte tun. Verzichtet zum Beispiel auf Einmaltüten beim Einkaufen und nutzt stattdessen wiederverwendbare Stoffbeutel. Versucht, möglichst verpackungsfrei einzukaufen und zu lagern, dabei helfen auch Frischhaltedosen und Trockenvorratsdosen. Vermeidet Einwegbecher und nutzt wiederbefüllbare Trinkflaschen. Es gibt vieles, was wir tun können, oft müssen wir nur unsere Gewohnheiten ein wenig umprogrammieren.