Kochen und Essen mit Freunden mal anders
Ganz wortgetreu übersetzt bedeutet Progressive Dinner "fortschreitendes Abendessen". Und das Fortschreiten ist dabei wirklich ganz wörtlich gemeint! Denn für jeden Gang des abendlichen Menüs geht's zu einem anderen Gastgeber nach Hause. Der Ursprung dieses buchstäblich "bewegten und bewegenden" Dinners ist erstaunlicherweise kaum zu ermitteln. In Australien, Neuseeland, den USA und Großbritannien (wo das Ganze auch "Safari Supper" genannt wird), erfreut sich diese besondere Art des geselligen mehrgängigen Abendessens aber definitiv schon lange großer – und anhaltender – Beliebtheit. Besonders in den Vereinigten Staaten wird das Progressive Dinner auch gerne als gesellschaftliches Ereignis für einen guten Zweck zelebriert. Rein privat und just for fun ist es allemal auch auf unserer Seite von Atlantik und Ärmelkanal eine klasse Möglichkeit, eine richtig tolle Dinner-Party zu schmeißen – ohne dass einer allein die ganze Arbeit (und auch die ganzen Kosten) hat. Und mit ein bisschen gemeinsamer Planung vorab (die ja auch schon Spaß macht) wird dieses spezielle Abendmahl garantiert eins, das Lust auf Wiederholung macht.
Kleines 1:1 fürs gute Gelingen
Es geht dabei überhaupt nicht um das perfekte Dinner. Sondern darum, einen gleichermaßen geselligen wie leckeren Abend zu Hause zu verbringen – an dem man zur Abwechslung mal Gastgeber und Gast zugleich sein kann. Kein Muss, aber ein schöner Leitfaden für einen solchen Abend, ist ein konkretes Motto. Oder die Küche eines bestimmten Landes. Was auf jeden Fall ganz klar sein sollte, sind eventuelle Lebensmittelunverträglichkeiten der Teilnehmer. Und auch die Kenntnis über mögliche geschmackliche No-Gos trägt zu einem durch und durch gelungenen Abends bei. Außerdem gut: wenn die verschiedenen gastgebenden Gäste nicht zu weit voneinander entfernt wohnen. Zwar ist es Teil des Konzepts (und Spaßes), sich gemeinsam von A nach B und C zu begeben, aber man will den Abend ja nicht überwiegend damit verbringen. Wie resp. womit man sich fortbewegt, und wie lange das jeweils ungefähr dauert, sollte ebenfalls vorab besprochen werden – damit das fortschreitende Abendessen schön im Flow bleibt. Apropos Flow: Was den betrifft, ist am meisten (heraus)gefordert, wer für den Hauptgang (oder bei mehr als drei Gängen auch Zwischengang) zuständig ist. Vorspeise und Dessert lassen sich ja in der Regel ganz unkompliziert schon so ziemlich fix und fertig herrichten (und angemessen aufbewahren bis es damit losgeht), aber beim Hauptgang sieht die Sache doch ein bisschen anders aus. Will man da ein Gericht kredenzen, das nicht bereits komplett zubereitet – und außerdem problemlos lange genug warmgehalten – werden kann, ist eine richtig gute Vorbereitung, genau wie eine anschließende relativ kurze Garzeit, immerhin schon mal mindestens die halbe Miete. Ein kleiner, gemeinsam aufgestellter Zeitplan (den dann natürlich auch alle Teilnehmer kennen) ist darum in mehr als einer Hinsicht sehr hilfreich und nützlich für ein gutes Gelingen des gesamten Abends.
Ein Dinner, viele Möglichkeiten
Wer nicht mitkocht, sondern "nur" Gast ist (ab einem gewissen Punkt sind schließlich sogar leckerste Zwischengänge schlicht Zuviel des Guten), aber dennoch unbedingt mehr als seine persönliche Anwesenheit beitragen und einbringen will, kann das zum Beispiel prima in Form von Besorgen der Getränke tun. Oder dem Beisteuern von Tischdeko und -accessoires (das Auge isst bei einer Dinner-Party ja erst recht mit). Oder dem Kümmern um die passende (und idealerweise allseits gefällige) musikalische Untermalung des fortschreitenden Abendessens. Ein solches kann übrigens auch eine schöne Art sein, die Nachbarn vielleicht mal besser kennenzulernen. Oder die Lieblingskollegen auch außerhalb der Arbeit und in ganz privatem Rahmen unter einen Hut zu kriegen. Und dann kann man die Grundidee des Progressive Dinners ja auch noch abwandeln: von mehreren Gängen bei verschiedenen Gastgebern an einem einzigen Abend auf einen oder zwei Gänge bei jeweils einem Gastgeber an mehreren aufeinanderfolgenden Abenden. Auf die Weise können dann auch Freunde, die doch ein bisschen weiter weg wohnen, mitmachen – und das Ganze bekommt noch mehr Safari-Charakter.