Eine neue Art der Gastronomie
Eine neue Art der Gastronomie fördern – das ist das Ziel des Slow Food Genussführers. Er beschränkt sich nicht darauf, Geschmack und Zusammenspiel der Speisen zu beschreiben. Seine Macher halten diese herkömmliche Restaurantkritik für nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr versuchen die Autoren, ein ganzheitliches Bild zu zeichnen und betrachten die Speisen auf dem Tisch im Kontext ihrer Beziehungen zu Produzenten, kulinarischen Traditionen und Verarbeitungstechniken. Im Slow Food Genussführer 2017/18 findet ihr 502 Lokalempfehlungen, 45 davon bio-zertifiziert. Es sind Restaurants aus allen deutschen Regionen, aus Groß- und Kleinstädten. Sie haben es in den Genussführer geschafft, weil sie die Slow-Food-Kriterien – fair, regional, saisonal, frisch, authentisch und preiswert – erfüllen. Wenn euch also die Bewahrung regionaler Geschmacksvielfalt am Herzen liegt, ist der Guide genau das Richtige für euch.
Regionale Spezialitäten gefällig?
Schon mal von der Alblinse gehört? Wisst ihr, was sich hinter Pfefferpotthast, Rauchemaat oder Ofenflutschern verbirgt? Wenn nicht, findet ihr es im Genussführer heraus: 111 regionale Speisen werden in kurzen, liebevoll gestalteten Porträts vorgestellt. Die „10 Gebote der Slow Food-Gastrokritik“ machen die Bewertungskriterien transparent. Im Zentrum stehen aber natürlich die detaillierten Beschreibungen der Restaurants und ihrer Spezialitäten: Wer ehrliche Küche ohne Chichi sucht, findet den traditionell zubereiteten Labskaus oder Schweinsbraten; wer modernen Interpretationen aufgeschlossen ist, greift auch mal zu Hirschcarpaccio oder probiert die gratinierten Spinatknödel mit sautierten Baumpilzen – garantiert ohne Geschmacksverstärker.
Kritische Distanz, auch in der 3. Ausgabe
Die Landgasthöfe, Bio-Restaurants, Hotels, Brauereigasthöfe, Cafés, Bistros und Weinstuben verbindet, dass sie besonderen Wert auf die Herkunft, Qualität und Verarbeitung ihrer Zutaten legen. In den meisten Lokalen stehen traditionelle Speisen der Region auf der Karte. Mit dem Genussführer könnt ihr also auf Deutschland-Reisen überall besondere Lokale und regionale Spezialitäten entdecken – oder in eurer eigenen Stadt neue Lieblingsrestaurants finden. Seit Ende September liegt die dritte Ausgabe des Gastro-Führers in den Buchläden. „Der große Erfolg der ersten beiden Ausgaben beruht nicht zuletzt auf der Arbeit von über 500 ehrenamtlich tätigen Slow Food-Mitgliedern, die ohne Spesenbudget oder finanzielle Zuwendungen ihre Testessen grundsätzlich aus eigener Tasche bezahlen und so ein Höchstmaß an Unbestechlichkeit und kritischer Distanz gewährleisten“, heißt es im Vorwort des Buchs. Dabei ist der neue Genussführer nicht einfach eine Fortschreibung der Ausgabe 2015. Alle Restaurantbeschreibungen wurden geprüft und, wenn nötig, sorgfältig überarbeitet. Der Leser hält also ein rundum erneuertes Buch in Händen und kann im Vergleich des einen oder anderen Eintrags die Entwicklung mitverfolgen. Die Macher wollen mit diesem Buch zeigen, dass Köche und Wirte, die den Slow-Food-Kriterien des „gut, sauber und fair“ folgen, einen neuen Weg in der Gastronomie einschlagen.
Eine neue Kultur des Essens
Diese „neue Kultur des Essens“ verbindet den Genuss von Speisen und Getränken mit der Sauberkeit und Nachhaltigkeit der Grundstoffe und Herstellungsweisen. Außerdem beinhaltet sie Transparenz in den Beziehungen zwischen Erzeugern, Händlern und Köchen, den fairen und schonenden Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt, das Wissen um handwerkliche Traditionen in der Küche, auf der Weide und auf dem Acker sowie die Erhaltung der traditionellen Rezepturen und die Bewahrung der Artenvielfalt in der Natur. Der Slow Food Genussführer ist ein Projekt von Slow Food Deutschland. Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Auch EMSA macht sich für diese Werte stark und hat daher bereits einige Male mit Slow Food Münster zusammengearbeitet. Zuletzt bei der Schnippeldisko im vergangenen Juni, bei der mit Spaß und Musik ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt wurde. Hier könnt ihr den Slow Food Genussführer 2017/2018 beim Oekom-Verlag online bestellen.