Der Geschmack der neuen Welt
Geschmacklich ist der Name bei der Süßkartoffel Programm. Nur eine Kartoffel, und damit ein Nachtschattengewächs, ist sie gar nicht wirklich. Die leckere orangefarbene Knolle gehört vielmehr zur Familie der Windengewächse und überzeugt sowohl mit inneren als auch äußeren Werten!
Einigkeit herrscht bis heute nur darüber, dass Christoph Kolumbus die auch „Batate" genannte Süßkartoffel aus Mittel- und Südamerika nach Europa brachte. Am Woher aber genau scheiden sich in Fachkreisen immer noch die Geister. Angebaut werden Süßkartoffeln längst auch in unserer „alten" Welt, vor allem in Italien, Spanien und Portugal, weil sie sich in subtropischem Klima besonders wohl fühlen und entsprechend gut gedeihen. Einige Sorten präsentieren sich in Blassgelb oder Rosa bis Violett, typischerweise punkten die delikaten Knollen aber schon optisch mit sattem Orange auf dem Teller. Und am Gaumen eben mit ihrem tollen, unnachahmlichen Geschmack.
Wie es euch gefällt!
Auch in Sachen Nährstoffe können Süßkartoffeln, die übrigens das ganze Jahr über wachsen, sich sehen lassen. Darin stehen sie nämlich den ebenfalls dank Kolumbus in unseren Breitengraden gelandeten Erdäpfeln in Nichts nach. So stecken in beiden reichlich Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Zink. Und haben Kartoffeln auch mehr Vitamin C als Süßkartoffeln, Letztere strotzen geradezu vor Vitamin A und Beta-Carotin. In puncto Zubereitung gilt: Was mit Kartoffeln geht, funktioniert mit Süßkartoffeln allemal! Sprich, man kann also auch die reiben, stampfen, würfeln, in Spalten und Stäbchen schneiden oder als Ganzes im Backofen machen.
Saison-Highlight
Vor Kurzem habe ich auf einer Grillparty ein ebenso simples, wie köstliches Süßkartoffel-Highlight entdeckt: vorgekochte Süßkartoffeln in 2 bis 3 cm dicke Scheiben geschnitten (mit oder ohne Schale, mit aber besser nur in Bio-Qualität), beträufelt mit ein paar Tropfen Olivenöl, garniert mit einem Zweig Rosmarin oder Thymian, einzeln in Alufolie gewickelt und auf dem Grill gegart. Das kann je nach Dicke und Durchmesser der Scheiben schon mal gut 15 Minuten dauern (ohne Vorkochen noch viel länger). Da man Süßkartoffeln, im Gegensatz zu „richtigen" Kartoffeln, aber sogar roh essen kann, müssen sie nicht mal unbedingt ganz durchgegart sein. Testet einfach durch sanften Druck mit einer Gabel, wie weich die süßen Knollen in Scheiben schon sind und entscheidet ganz nach Gusto. Ob nun weich oder noch bissfest, in Stück(ch)en, Stäbchen oder Scheiben, als Puffer oder Püree – Süßkartoffeln schmecken garantiert nicht nur alten Seefahrern ...