Fantasievolles Kochen für Kinder
Wenn Daniel Staffen-Quandt das Abendessen für seine Kinder zubereitet, dann wird es bunt und fantasievoll. Würstchen werden zu Dinosauriern, Gemüse zu einer bunten Blumenwiese und Brotscheiben zu Rennautos. Das schmeckt nicht nur besser, sondern macht auch das tägliche Zusammenkommen am Familientisch zu einem kleinen Abenteuer. Daniel ist 35 Jahre alt, Redakteur des Evangelischen Pressedienstes Würzburg und vierfacher Papa. Schon in seiner eigenen Kindheit fuhren Brot- und Brötchen-Züge über die Teller. Die Frage nach dem Warum lässt sich ganz einfach beantworten: Egal ob Erwachsener oder Kleinkind – das Essen schmeckt einfach besser, wenn man es schön anrichtet.
Heute zeigt der Vater selbst auf seinem Blog und in seinem Buch, dass Kochen für Kleinkinder nicht kompliziert sein muss. Und vor allem muss man kein Koch, Gesundheitsexperte oder Ernährungsberater sein, um besondere Gerichte zu zaubern.
Papa macht Abendbrot
Die ersten essbaren Tellerbilder entstanden eher rein zufällig. Daniels Frau arbeitete zwei Tage die Woche bis spät in den Abend, die Kinder standen um 18 Uhr mit knurrendem Magen in der Küche. Damit er auch gemeinsam mit seiner Frau essen konnte, bereitete Daniel das Abendbrot für seine Kinder schon früher zu. Auch er fand wie viele andere Eltern schnell heraus, dass das geschmierte Brot bei Kindern nicht gerade beliebt ist. Doch Daniel hatte eine Idee, die das ganz schnell ändern sollte. Eines Abends begann der Vater mit Gurken, Tomaten und Wurst kreativ zu werden. Seitdem entstehen auf den Tellern seiner Kinder nicht nur kleine Kunstwerke, sondern vor allem auch spannende Geschichten. Neben Schnecken, Hasen und kleinen Schweinchen treffen sich auch Einhörner und Rennautos regelmäßig auf dem Tisch der Familie. Nicht nur Daniels Kinder, sondern auch die Online-Community, mit der er seine bunten Kreationen teilte, war begeistert. So entstand aus dem fantasievollen Abendessen zuerst der Blog #papamachtabendbrot und kurz darauf die Idee zum gleichnamigen Buch.
Einfache und gesunde Rezepte für Kleinkinder
Auch wenn es in seinem Buch ums Essen geht – ein Kochbuch ist es nicht. Gekocht werden höchstens mal ein Ei oder Nudeln. Die Zubereitung der 25 Kinderteller ist einfach und die meisten Zutaten hat fast jeder im Kühlschrank. Ob der Autolack am Ende aus Kräuterquark, Frischkäse oder Leberwurst besteht, ist dabei völlig unwichtig. Das Buch soll Eltern vor allem anregen, mit viel Kreativität und Spaß an die Zubereitung von Gerichten heranzugehen und auch Inspirationsquelle für gesunde Kinderrezepte sein. Den Spruch „Mit Essen spielt man nicht“ darf man dabei getrost vergessen. Die kleinen Geschichten zu jedem Rezept sind so lebendig wie die Kreationen selbst – warum das Essen dann nicht auch spielerisch erkunden? Schön finde ich dabei, dass Daniel aus kleinen, manchmal zu alltäglich gewordenen Dingen etwas Besonderes macht. So betrachtet man nicht nur die Tomate von einer anderen Seite – zum Beispiel als Rennrad –, sondern nimmt vielleicht auch die gemeinsamen Essenszeiten ein kleines bisschen bewusster wahr.