Die Food-Revolution für Mensch und Haustier
Wusstet ihr, dass es inzwischen Kochkurse, Kochbücher und vieles mehr zum Thema Insekten gibt? Gepriesen als nachhaltige Fleischalternative soll es sogar konventionelles Hundefutter ersetzen. Was hinter dem Trend steckt, versuche ich hier einmal zusammenzufassen. Mehr als zwei Milliarden Menschen essen weltweit Insekten. Während der Verzehr von kleinen Krabbeltierchen für uns Deutsche eher mit Ekel behaftet ist, würden andere sagen, dass es sich bei Insekten um ein wahres Superfood handelt: ein gesundheitlich wertvolles Lebensmittel, das voller Nährstoffe steckt und uns reichlich Energie spendet. Darüber hinaus soll es sogar hervorragend schmecken.
Insekten essen – viel Protein, kaum CO2
Viele Sportler haben Insekten inzwischen für sich entdeckt, da sie eine alternative Eiweißquelle zu Fleisch und Fisch darstellen. Sie beinhalten alle essentiellen Aminosäuren und eine Menge wichtiger Mikronährstoffe wie Vitamin B12, Zink und Eisen. Über den „etwas anderen Snack“ habe ich schon einmal in meinem Beitrag über das Start-up SWARM berichtet. Was Insekten in Zeiten von Klimawandel und begrenzten Ressourcen so besonders macht, ist ihre nachhaltige Eigenschaft: Im Vergleich zu Rindern benötigen Grillen nur 8 % des Futters, 2 % des Wassers und produzieren nahezu keine Treibhausgase.
Mehlwürmer versus Rinder
Vergleicht man Mehlwürmer mit Rindern, zeigt sich Folgendes: Mehlwürmer benötigen weniger als 10 % der landwirtschaftlichen Flächen, die im Vergleich für die Zucht von Rindern benötigt werden. Pro Kilogramm Rindfleisch werden 15.500 Liter Wasser benötigt – pro Kilogramm Mehlwurm dagegen nur 300 Liter. Durch geringeren Raumbedarf können Treibhausgase drastisch reduziert werden – es fallen nur etwa 1 % jener Emissionen an, die bei der Zucht von Säugetieren entstehen. Wenn ihr mehr zum Thema Insekten erfahren und vielleicht auch selbst einmal kulinarisch über den Tellerrand blicken wollt, empfehle ich euch die Seite Zirp Insects. Hier setzt sich Pionier Christoph Thomann für ein neues Bewusstsein für die kleinen Tierchen ein und vertreibt hochwertige, in Europa gezüchtete Insekten. Im Shop findet ihr gewürzte Snack-Insekten, Mehlwürmer, Heuschrecken und Heimchen zum gleich Genießen oder Kochen, Buffalowurm-Pesto sowie Insektenschokolade.
Ernährungswende für Hunde
Wer glaubt, Menschen essen schon zu viel Fleisch, hat keinen Hund im Haus. Zwei Gründer wollen das aber mit ihrem Start-up Ofrieda ändern. Sie sind die ersten Hersteller von Hundefutter, die vollständig auf Insekten als Proteinquelle setzen. „Schlachtabfälle, Getreide und minderwertige Zutaten finden bei uns garantiert keinen Platz“, liest man auf ihrer Website. „Unser Futter wird nicht bei einem großen Konzern, sondern einem traditionellen Familienbetrieb in Deutschland hergestellt.“ Ofrieda ist überzeugt, dass man das Fleisch beim Hundefutter komplett durch Insekten ersetzten kann. Durch die eingesetzten Insekten enthält das Hundefutter von Ofrieda hochwertiges Protein, gesunde Fette sowie das tierische Vitamin B12. Da Insekten hypoallergen sind, eignen sie sich laut Ofrieda auch hervorragend für Hunde mit Allergien. Für die Larven der schwarzen Soldatenfliege (Hermetia Illucens) haben sich die Gründer entschieden, da diese sich auch in Europa gut züchten lassen und ein hervorragendes Nährstoffprofil haben. Ich persönlich finde die Kombination aus guter Ernährung und verantwortungsbewusstem Umgang mit der Natur im Haustierbereich sehr fortschrittlich. Als Katzenbesitzerin wünsche ich mir mehr Anbieter mit dieser Einstellung.