Was ist wirklich dran?
An apple a day keeps the doctor away ist wohl der bekannteste Spruch, der eine gesunde Ernährung schmackhaft machen soll. Doch was ist dran? Kann ein Apfel pro Tag tatsächlich dabei helfen, den Arzt fernzuhalten? Sind Möhren wirklich so gut für die Augen und machen Kartoffeln dick? Diesen und anderen Fragen soll auf die Spur gegangen werden. Verschiedene Mythen rund um Obst und Gemüse werden unter die Lupe genommen.
1. An apple a day keeps the doctor away:
Auch wenn nicht wissenschaftlich bewiesen ist, dass der Verzehr eines Apfels pro Tag Krankheiten verhindert, ist an diesem Spruch viel Wahres dran. Ohne Zweifel bietet der Apfel eine Menge gesunder Bestandteile und leistet so einen wichtigen Beitrag als Vitaminbombe. Neben Vitamin B, C und E enthält er zudem Mineralstoffe wie Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium und Eisen. Der in Äpfeln enthaltene Ballaststoff Pektin fördert die Verdauung und macht lange satt. Außerdem ist der Apfel ein wahrer Durstlöscher, er besteht schließlich zu 85 % aus Wasser.
Können Obst und Gemüse körperliche Funktionen verbessern?
2. Karotten sind gut für die Augen und den Teint:
Jedes Kind weiß, Karotten sind gut für die Augen – doch stimmt das überhaupt? Jein. Das in Möhren enthaltene Vitamin A hat keinen Einfluss auf das Sehvermögen in dem Sinne, dass eine Sehschwäche durch erhöhten Möhrenkonsum behoben werden kann. Wenn man jedoch zu wenig Vitamin A aufnimmt, kann es zu Beeinträchtigungen der Sehkraft kommen. Hierzulande ist das aber sehr selten der Fall und tritt, wenn überhaupt, bei Säuglingen, Kindern oder Senioren auf. Ist die Sehschwäche vorrübergehend und durch einen Vitamin A-Mangel bedingt, können Karotten dabei helfen, die Mangelerscheinung zu beheben und das Sehvermögen wiederherzustellen. Auch wenn Möhren kein Wunderheilmittel für Sehschwächen sind, sind sie sehr gesund. Frische Möhren enthalten Vitamine wie B1 und B6 und dienen als Kalium- und Ballaststoff-Lieferant. Gleichzeitig sind Karotten sehr kalorienarm, sodass sie sich gut auf einem gesunden Speiseplan machen. Zudem wirkt das Beta-Carotin als eine Art Sonnenschutz. Natürlich bedeutet das nicht, dass man komplett auf Sonnencreme verzichten kann, nur weil man Möhren zu sich genommen hat, allerdings kann man allein durch die Aufnahme von Beta-Carotin einen Lichtschutzfaktor von bis zu 4 erreichen. Wird überschüssiges Beta-Carotin als Folge erhöhten Möhren-Konsums in der Haut gespeichert, verfärbt sich der Teint leicht, sodass die Haut eine orange Farbe annimmt.
3. Kartoffeln machen dick:
Ein uralter Mythos besagt, dass Kartoffeln dick machen. Sollte man besser komplett auf Kartoffeln verzichten? Die Frage lässt sich ganz klar mit nein beantworten! Denn nicht die Kartoffel an sich macht dick, sondern die Art und Weise der Zubereitung entscheidet darüber, ob die Knolle gesund ist oder eben nicht. Kartoffeln gibt es in vielen verschiedenen Variationen und Zubereitungsweisen. Die beliebtesten Kartoffelgerichte sind jedoch nur aufgrund ihres Fettgehalts wahre Kalorienbomben. Pommes, Bratkartoffeln, Chips und Co. sind an sich schon fettreich und werden häufig noch zusammen mit Burger, Mayo und Ketchup verzehrt. Die Kartoffel ist einzeln betrachtet durchaus ein schlankes Gemüse. Zwar enthält sie viele Kohlenhydrate, der Kaloriengehalt ist jedoch verhältnismäßig gering. Im Vergleich zu anderen typischen Beilagen wie Reis und Nudeln ist die Kartoffel eine leichtere Alternative. Selbst Bananen, die häufig sogar nur als Zwischensnack verzehrt werden, haben mehr Kalorien als Kartoffeln. Man muss also alles in Relation sehen, bevor man vorschnell urteilt.
Einfluss von Obst und Gemüse auf die Gesundheit
4. Auf Steinobst sollte man kein Wasser trinken:
Heutzutage kann man ruhigen Gewissens ein Glas Wasser nach dem Verzehr von Kirschen & Co. trinken. Dieser Mythos stammt nämlich noch aus Zeiten, in denen Trinkwasser noch nicht so sauber war. Die Keime des unsauberen Wassers konnten in Verbindung mit zu viel Obst zu erheblichen Magenproblemen führen. Wäscht man sein Obst vor dem Verzehr gründlich, braucht man aber keine Angst vor Bauchschmerzen mehr haben.
5. Spinat macht stark:
Popeye hat bekanntlich schon immer auf Spinat gesetzt, um seine Muskeln wachsen zu lassen. Und tatsächlich ist Spinat eine grüne Wunderwaffe. Zwar wächst der Bizeps nicht allein durch den reinen Verzehr von Spinat, doch er kann unterstützend zum Krafttraining seinen Beitrag leisten. Ernährungsforscher schreiben ihm eine ähnliche Wirkung wie Anabolika zu. Die in Spinat enthaltenen Nitrate verbessern zudem die Fähigkeit der Muskeln: mit weniger Sauerstoff kann die gleiche Leistung erreicht werden.
Neben den genannten Mythen gibt es natürlich noch unzählige weitere Sprüche, die als gut gemeinte Tipps weitergegeben werden. Zwar stehen Obst und Gemüse dabei häufig im Fokus, aber es gibt auch andere Ernährungstipps, die genauer unter die Lupe genommen werden sollten. Wie das Beispiel vom Trinken nach dem Verzehr von Obst deutlich macht, stammen die Weisheiten oft aus Zeiten, in denen andere hygienische Voraussetzungen herrschten als heute.