Eine Alternative aus Indien
Stell dir vor, du triffst dich mit Freunden zum Grillen. Es ist eine große Runde und daher schwierig, für jeden Besteck zu organisieren. In vielen Fällen greift man jetzt zum Einweg-Plastikbesteck: Nachher kann man es einfach wegwerfen und man hat weniger zu spülen. Was wäre aber, wenn man das Besteck nach dem Gebrauch essen könnte? Hört sich absurd an? Könnte Wirklichkeit werden. Um eine Alternative zum Wegwerfbesteck zu bieten und der Plastikinvasion in unseren Alltag die Stirn zu bieten, hat sich das Startup Bakeys Edible Cutlery aus Indien mit der Idee von essbarem Besteck beschäftigt. In Indien ist das Problem mit dem Plastikmüll noch akuter als bei uns: 120 Milliarden Löffel, Gabeln und Messer aus Kunststoff werden jedes Jahr weggeworfen. Kein anderes Land verbraucht so viel Einweggeschirr. Der Unternehmer und Wissenschaftler Narayana Peesapathy möchte das ändern: „Nach intensiver Recherche haben wir die essbaren Produkte designt, sie getestet und weiterentwickelt, sodass sie den Ansprüchen des Nutzers gerecht werden“, heißt es auf der Website von Bakeys Edible Cutlery. Seitdem habe die Idee viel positives Feedback bekommen, sodass man bald mit der Massenproduktion starten möchte.
Schmeckt essbares Besteck denn?
Die essbaren Löffel bestehen aus Hirse, Reis und Weizen. Hirse ist die Hauptzutat, da das Getreide 60-mal weniger Wasser beim Anbau benötigt als Reis. Außerdem ist das Besteck frei von Farb- und Konservierungsstoffen, 100 Prozent natürlich, biologisch abbaubar und vegan. Obwohl es keine Zusatzstoffe enthält, soll es drei Jahre haltbar sein. Damit das Besteck tatsächlich auch gegessen wird, gibt es die Löffel neben einer neutralen Variante auch mit Geschmack: herzhaft mit Salz, schwarzem Pfeffer, Kumin und Indischem Kümmel oder leicht gesüßt mit Zucker. Falls das essbare Besteck doch mal auf dem Müll landet, soll es sich innerhalb von vier bis fünf Tagen zersetzen – Plastik dagegen kann Jahrhunderte brauchen, um zu verrotten.
Zukunftspläne
Nach den zunächst produzierten Löffeln möchte Bakeys im nächsten Jahr weiteres essbares Besteck wie Gabeln und Stäbchen auf den Markt bringen. Alles soll lokal in Indien hergestellt und über den Online-Shop auf der Seite bakeys.com verkauft werden. Gründer Narayana Peesapaty möchte zeigen, dass sich soziale und ökologische Verantwortung auch mit wirtschaftlichem Denken vereinbaren lassen. Ich bin gespannt…
Essbares Besteck aus Getreide – eine einfache und gleichzeitig geniale Erfindung, die sich doch auch in Deutschland gut machen würde, oder?