Buntes Ofen-Gemüse mit dem gewissen Etwas
Die Tage sind inzwischen wirklich kurz. Außerdem meistens grau, kalt und nass noch dazu. Da kann man schon mal den Novemberblues kriegen. Zum Glück gibt's (auch) dagegen diverse Rezepte! Eins davon findet ihr heute hier. Und zwar ein buntes mit Power – weil es voll gesunder Nährstoffe wie Vitamine, Folsäure, Eisen, Jod, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium usw. steckt; "verpackt" in köstlichem, farbenfrohem Gemüse, das (mit ein paar Extras versehen) im Ofen geschmort wird und sowohl den mitessenden Augen als auch dem Gaumen (dem erst recht) schmeichelt.
Soulfood gegen trübe Herbststimmung
Manchmal ist es ja gut, wenn einem was auf die Nerven geht. Solange es lecker ist und es sich bei den Nerven um die Geschmacksnerven handelt! Denn nach denen bin ich bei der Zusammenstellung dieses Gemüse-Quartetts mit ein paar gewissen Extras extra für den EMSA-Blog gegangen; und habe dafür Zutaten kombiniert, die allesamt schon wegen ihres Einzelaromas begeistern – und im Zusammenspiel eine wahre Aroma-Sinfonie ergeben. Was die genauen Mengen fürs Nachmachen des Rezepts betrifft, gilt Pi mal Daumen. Je nachdem, wie groß die Pastinaken, Süßkartoffeln und Rote Bete-Knollen sind, reicht nämlich eventuell jeweils eine weniger – oder darf es auch gerne je eine mehr sein. Geht hierbei einfach ganz nach eurem Augenmaß (und Bauchgefühl). Bei den Trauben kann man natürlich auch nur weiße oder nur rote nehmen; mit den beiden verschiedenen wird's einfach nur noch einen Tick aromatischer – und vielfarbiger auf Blech und Teller. Und statt Halloumi kann man selbstverständlich auch Feta nehmen. Wer Ersteren aber (wie ich) gerade wegen seiner Konsistenz (die ein klasse Gegenpol zum am Ende samtig gegarten Gemüse ist) so toll findet und sich dafür entscheidet, sollte auf alle Fälle zu der Natur-Variante, also ohne Minze greifen (deren Aroma passt hier wirklich nicht); alternativ eignet sich aber auch der mit Basilikum resp. mediterranen Kräutern ganz prima für dieses Rezept.
Buntes Ofen-Gemüse
Für 3 – 4 Personen
- 1 – 2 Pastinaken
- 2 – 4 Knollen Rote Bete
- 1 – 2 Süßkartoffeln
- 1 Butternut-Kürbis
- 200 g – 250 g Halloumi
- je 1 Zweig frischer Rosmarin und Thymian + 1 Prise gerebelter Estragon
- 2 – 3 EL Rapsöl
- Salz und Pfeffer (am besten frisch gemahlen)
- 1 – 2 EL Ahornsirup
- je eine Handvoll weiße und rote Trauben, kernlos
- Handvoll Walnüsse, grob zerkleinert
Kleiner Tipp noch vorab: Zum Schälen und Schneiden der Roten Bete unbedingt Handschuhe anziehen! Sonst hat man noch tagelang hübsch "gebatikte" Finger und Handinnenflächen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 190° Ober- und Unterhitze (Umluft 170°/Gas Stufe 3 – 4) vorheizen.
- Pastinake(n) schälen, in etwas dickere Scheiben schneiden und diese je nach Größe halbieren oder vierteln (die nach oben hin kleiner werdenden Scheiben kann man auf jeden Fall ruhig ganz lassen). Rote Bete schälen und vierteln; je nach Größe die Viertel anschließend noch mal halbieren.* Süßkartoffel ebenfalls schälen und in Spalten schneiden. Kürbis halbieren, beide Hälften schälen, mit einem Löffel die Kerne und das faserige Fruchtfleisch in der Mitte ausschaben. Anschließend das Kürbisfleisch in ähnlich dicke Scheiben wie die Pastinake(n) schneiden und die je nach Größe ebenfalls evtl. nochmals halbieren, dritteln oder vierteln.
- Das geschnittene Gemüse locker und bunt gemischt auf dem Backblech verteilen, und nach Geschmack salzen und pfeffern.
- Rosmarin und Thymian waschen, trockentupfen, Nadeln und Blättchen abzupfen, fein hacken, zusammen mit dem Estragon zum Öl geben und verrühren. Anschließend das Gemüse erst damit, dann mit dem Ahornsirup beträufeln.
- Halloumi in Würfelchen schneiden und locker über dem Gemüse verteilen.
- Das Gemüse auf der 2. Schiene von unten für 25 Minuten schmoren lassen. Danach die Temperatur auf 170° Ober-/Unterhitze (150° Umluft/Gas Stufe 2 – 3) runterdrehen, die in der Zwischenzeit gewaschenen Trauben locker auf dem Blech verteilen, und alles weitere 10 Minuten schmoren. Zum Schluss vorm Servieren die Walnuss-Stückchen darüber streuen.
* Je kleiner die Knolle als Ganzes ist, desto aromatischer schmeckt sie; kleine Knollen brauchen auch nur geviertelt zu werden, um in der angegebenen Zeit durchzugaren.
Lasst ihn euch mit diesem Rezept schmecken, den Spätherbst. Ich wünsche euch guten Appetit! Ihr werdet sehen, schon wenn bereits vom Backofen aus die Rote Bete ihren erdigen Duft verströmt, ist das Balsam für die Stimmung. Und wenn die delikate Knolle dann später auf dem Teller mit den nussig-buttrigen Nuancen des Kürbisses sowie dem feinen Geschmack von Pastinake und Süßkartoffel eine lukullische Liaison eingeht – raffiniert abgerundet und unterstützt von der edelherben Würze des Käses, den wärmenden Aromen der Kräuter und des Ahornsirups, das Ganze getoppt vom fruchtigen Kick der Trauben –, dann heißt es ganz von allein: Bye bye, Novemberblues …