Kleines Lexikon der essbaren Blüten
Aufgepasst, jetzt blüht uns was! Zu dieser Jahreszeit verwöhnt uns die Natur mit ganz viel floraler Pracht, die alle Sinne berührt. Besonders schön haben das die deutsche Schriftstellerin Bettina von Arnim und der US-amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson ausgedrückt: "Blumen sind die Liebesgedanken der Natur", schrieb die eine, und "Die Erde drückt ihr Lachen durch Blüten aus" der andere. Und (mit) das Tollste an diesen blühenden Geschenken der Natur: Man kann viele von ihnen auch essen! Wobei manchmal dann doch vor allem die äußeren Werte zählen. Denn einige der nachfolgend aufgeführten essbaren Blumen und Blüten haben zwar (so gut wie) keinen Eigengeschmack, sind dank ihres Aussehens aber zumindest ein riesengroßer Augenschmaus. Und hat man erst mal damit angefangen, sind dem lukullischen Blütentreiben in der Küche kaum Grenzen gesetzt.
DOs & DON'Ts bei essbaren Blüten
Vorsichtig mit der essbaren Blütenpracht sollte man allerdings generell bei (Klein)Kindern und Haustieren sein; viele der für Erwachsene gefahrlos genießbaren Blüten sind für sie leider gar nichts (da toxisch wirkend). Beachtet man aber ein paar goldene Regeln bei der Verwendung von Essblüten, macht der buchstäblich blumige Genuss einfach nur Freude:
- Je jünger die Blüten noch sind, desto feiner ist ihr Geschmack. Bereits angewelkte Blumen sehen nicht nur nicht mehr schön aus, sondern haben unweigerlich auch bereits an Aroma eingebüßt (und schmecken ungünstigstenfalls nur noch unangenehm bitter).
- Geschnittene Blüten bis zur Verwendung unbedingt kühl aufbewahren! Im Idealfall trennt man sie erst unmittelbar vorm Servieren vom Stiel, abgeschnitten halten sich die meisten in einer (evtl. mit einem feuchten Tuch) abgedeckten Schale im Kühlschrank aber durchaus ein paar Tage.
- Blüten nie unter fließendem Wasser, sondern in einer mit kaltem Wasser gefüllten Schale oder Schüssel vorsichtig waschen. Vorher kopfüber gut ausschütteln und anschließend behutsam trockentupfen. Große Stempel und Staubblätter sollte man vorm Waschen entfernen.
Wege zum Blütenglück
Dass man für florale Gaumenfreuden nur zu definitiv gänzlich unbelasteten Blüten greift, versteht sich von selbst. Weshalb die handelsüblichen, mit Düngern und Pflanzenschutzmittel behandelten Blumen aus Blumenladen und Gärtnerei zur Verwendung in der Blütenküche schon mal komplett tabu sind. Verlockend, doch auch nur bedingt zu empfehlen ist es, die essbaren Schönheiten einfach in der freien Natur selbst zu sammeln. Das macht natürlich viel Freude, aber man muss schon ganz sicher sein können, dass die Pflanzen weder mit Düngemitteln, Pestiziden noch anderen schädlichen Umweltstoffen in Berührung kamen, gänzlich frei von Krankheiten und Schädlingen sind. Und auch nicht gerade an Stellen stehen, an denen Fuchs, Hase und andere Feld-, Wald- und Wiesenbewohner vorm sich Gute-Nacht-Sagen ihr Geschäft erledigen. Definitiv auf der sicheren Seite ist man, wenn man beim Blumenhändler des Vertrauens, auf Wochenmärkten, in Hofläden, sehr gut sortierten Supermärkten und Gartencentern oder bei entsprechenden Fachhändlern im Internet Blüten kauft, die explizit zum Verzehr deklariert sind. Oder gleich sein eigener Essblüten-Züchter wird. Denn wunderbarerweise gedeihen ganz viele essbare Blumen nicht nur im Garten, sondern auch in Topf, Kübel und Kasten auf Balkon und Terrasse.
Aster (Aster):
Astern gehören zu den floralen "Spätzündern". Sie legen, je nach Sorte, frühestens im fortgeschrittenen Sommer los mit Blühen, erfreuen des Blumenliebhabers Herz aber dafür bis weit in den Herbst hinein. Prinzipiell sind die Blüten aller Asternsorten essbar, Spitzenreiter auf dem Teller sind die der von weiß über in allen Rosa-Nuancen bis zur bläulich-violett blühenden Herbstaster (Aster dumosus). Die sich, egal ob als ganze Blüte oder in Form abgezupfter und verstreuter Blütenblättchen, besonders gut auf Salaten und Suppen, aber auch Risottos machen.
Begonie (Begonia):
Inklusive aller heutigen (Neu-)Züchtungen gibt es mittlerweile insgesamt rund 2000 Begoniensorten weltweit – die aber nicht alle essbar (weil teils giftig) sind. Die sogenannten Schiefblattgewächse bezaubern optisch mit ganz unterschiedlichen, weißen über rosa und orange bis leuchtend roten kleinen Blüten – die einen leicht pikanten Geschmack haben. Ein echter Knaller am Gaumen sind die Blüten der sogenannten Eisbegonie (Begonia semperflorens)! Sehen filigran aus, sind aber richtig knackig saftig und haben ein unverwechselbar zitroniges Eigenaroma. Das macht sie für erfrischende Salate genauso geeignet wie für Desserts.
Chrysantheme (Chrysanthemum):
Mit den Chrysanthemen ist es wie mit den Begonien: Es gibt heute unzählige Sorten (mehr als 5000, um genau zu sein), und nicht alle eignen sich zum Verzehr. Die auch "Speisechrysantheme" genannte Sorte Chrysanthemum coronarium ist es auf jeden Fall. Weil ihr Blütenboden aber ziemlich hart ist, zupft man zum Essen am besten nur ihre weißen, gelben oder beidfarbigen Blütenblätter ab. Die, obwohl sie so zart aussehen, einen leicht bitteren bis scharfen Geschmack haben. Darum passen sie zu so ziemlich allem Herzhaften, von Salat über Suppen, Reis-, Kartoffel- und Gemüsegerichten bis hin zu Fisch und Fleisch.
Dahlie (Dahlia):
Auch von der ursprünglich zwar aus Mexiko stammenden, aber nach dem schwedischen Botaniker Andreas Dahl benannten Dahlie existieren heute mehrere Tausend Sorten. Ihre markanten großen (einfachen, halbgefüllten oder gefüllten) Blüten erstrahlen in den unterschiedlichsten Farben – was sie zu einem Riesenhingucker macht. Geschmacklich kommen sie alle mit einem dezent bitteren Aroma daher. Und weil auch der Dahlien-Blütenboden nicht nur relativ hart, sondern auch richtig bitter ist, isst man ihn entweder einfach nicht mit oder verwendet von vornherein nur die vorsichtig abgezupften Blütenblätter. Auch Dahlien machen sich speziell auf allen herzhaften Speisen gut.
Gänseblümchen (Bellis perennis):
Irgendwie sind diese kleinen "immerwährenden Schönen" (das bedeutet nämlich ihr lateinischer Name) die Größten! Die hübschen Wiesenblümchen, die buchstäblich jedes Kind kennt, sehen nämlich nicht einfach nur so richtig entzückend aus, sie schmecken sogar richtig toll – nämlich (auf ganz zarte Weise) herrlich nussig. Und gehören außerdem zu den essbaren Blüten, die auch für Kind und Tier ganz und gar unbedenklich sind. Als kleines großes Extra passen sie zu süßen Speisen genauso gut wie zu herzhaften. Und verwandeln selbst ein ganz gewöhnliches Glas Wasser zu etwas ganz Besonderem.
Gladiole (Gladiolus grandiflora):
Die "Schwertblume" besticht nicht nur allein schon optisch durch die Schönheit, Größe und vielfältige Farbenpracht ihrer auffallenden Blüten – selbige schmecken auch nach etwas. Ihr Eigengeschmack variiert dabei von salatartig frischen bis zu süßlichen Aromen. Deshalb eignen sie sich am besten zur Verwendung in Salaten und als Dekoration auf Kuchen und Torten. Vorm Genuss idealerweise vorsichtig entfernen sollte man die eher zähen grünen Kelchblätter der Gladiolenblüte (genau wie deren Stempel und lange Staubblätter).
Holunder (Sambucus nigra):
Auf die zauberhaften schneeweißen bis crèmefarbenen Blüten des Holunders trifft "klein, aber oho" absolut zu: Zum einen duften sie sehr intensiv, zum anderen haben sie geschmacklich ausgeprägt (bitter)herbe, saure Geschmacksnuancen. Das prädestiniert sie als essbaren Augenschmaus auf Salat, aber auch Fruchtkompott, Quarkspeisen und Gebäck. Für "Hollerküchle" werden die ganzen Dolden des Geißblattgewächses in flüssigen Teig getunkt und dann ausgebacken. Und natürlich machen sich frische Holunderblüten auch ganz wunderbar in Bowle und Limonade.
Hibiskus (Hibiscus):
Der deutsche Name der exotischen Schönheit, die ursprünglich aus Asien stammt, klingt so gar nicht spektakulär: Eibisch. Es gibt mehrere Hundert Arten des Malvengewächses, viele davon brauchen tropisches oder subtropisches Klima zum Wachsen und Gedeihen, einige sind aber lange schon auch bei uns angesiedelt. Die wunderschönen großen Blüten des Hibiskus (die zu den "kinder- und tiertauglichen" Essblüten gehören) haben ein säuerliches Eigenaroma, weshalb sie gerne kandiert oder in Sirup eingelegt werden, bevor sie besonders in Getränken oder auf Eis, Crèmespeisen und Torten Furore machen.
Jasmin (Jasminum officinale):
Die Blüten des ursprünglich in Kaschmir und Persien beheimateten Ölbaumgewächses gehören zweifelsohne zum Sinnlichsten aus der Welt der Flora überhaupt. Als Jasmintee verwöhnen die kleinen weißen, manchmal auch gelben Beautys anspruchsvolle Genießergaumen schon lange. Als frische Blüten sind sie erst recht ein betörendes Highlight für Auge und Gaumen; zum Beispiel als delikate Extravaganz über Risotto gestreut. Mit Süßspeisen harmonieren sie geschmacklich sowieso ganz wunderbar, und verleihen natürlich auch kalten Getränken, speziell Eistee, in jeder Hinsicht einen ganz besonderen Kick.
Kornblume (Centaurea cyanus):
Geologisch gesehen ist die Kornblume ein Gruß aus dem Mittelmeerraum. Denn dort ist die ursprüngliche Heimat des Korbblütlers, der zur Gattung der sogenannten Flockenblumen gehört. So grazil und fein die schöne Blaue (die aber auch in Schattierungen von Purpurfarben über Rosa bis hin zu reinem Weiß erstrahlen kann) aussieht, so herb bis bitter sind ihre Geschmacksnuancen – weniger ist hier also mehr. Als außergewöhnliches Schmankerl, sowohl optisch als eben auch gustatorisch, kommt sie toll auf Fisch und Fleisch sowie in kalten Suppen (Salaten sowieso).
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus):
Die leuchtend gelben, orangefarbenen bis roten Blüten der Kapuzinerkresse gehören zu den wohl bekanntesten essbaren Blumen. Ursprünglich stammen die Kapuzinerkressegewächse aus Mittel- und Südamerika, sind aber auch in unseren Breitengraden längst heimisch. Die hübschen Blüten haben einen pfeffrig-scharfen Eigengeschmack, deshalb machen sie sich besonders gut als Salat (als Farbtupfer in Salaten sowieso). Außerdem sind sie toll in Kräuterbutter und -mayonnaise, und natürlich in pikanten Getränken. In Essig eingelegte Blütenknospen der Kapuzinerkresse sind übrigens ein prima Ersatz für resp. eine spannende Alternative zu Kapern. Außerdem sind die Blüten auch für Kinder und Tiere unbedenklich.
Lavendel (Lavandula officinalis):
Noch so ein Mittelmeergruß ist dieser intensiv duftende Lippenblütler – der auch lukullisch herrlich vielseitig ist. Frische Lavendelblüten verleihen nämlich einerseits Süßem eine ganz besondere Note (ob Obstsalat, Pudding, Kuchen oder auch Keksen, wie z. B. meinen provenzalischen Lavendelkeksen; andererseits sorgen sie genauso bei Suppen und Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichten, oder einfach nur Butter, Quark und Frischkäse für eine sehr raffinierte Note. Das Auge isst natürlich auch beim Lavendel mit, dennoch sollte man sich bei ihm mit dezenten, sprich eher wenigen lila Farbtupferchen in Form von Blüten begnügen – denn ihr Aroma ist von Natur aus sehr intensiv.
Malve (Malva):
Egal ob schimmernd weiß, zartgelb, in den unterschiedlichsten Rosatönen, hell- bis dunkelviolett, in sattem Lila oder blassem bis kräftigem Rot – Malvenblüten sind immer ein Eyecatcher. Es gibt zahlreiche verschiedene Malvenarten, grundsätzlich sind alle Malvenblüten essbar; einige haben dabei gar kein Eigenaroma, andere schmecken ganz mild süßlich. Das macht die schönen Blüten zu echten Allroundern und optischen "Jokern" auf dem Teller, die einfach zu allem passen. So verwandeln sie z. B. selbst ganz gewöhnliche Pfannkuchen oder Omelettes im Handumdrehen in etwas ganz Besonderes.
Löwenzahn (Taraxacum officinale):
Genau wie Gänseblümchen kennt auch den leuchtend gelben Korbblütler jedes Kind. Dass man aus (möglichst jungen) Löwenzahnblättern (je älter die Blätter, desto bitterer) einen klasse Salat zubereiten kann, ist ebenfalls recht bekannt. Essbar sind aber auch die üppig fedrigen Blüten, die mit ihrem mild-süßen Eigenaroma geschmacklich an Honig erinnern. Frisch sind sie toll auf allen Salaten. Und machen sich natürlich auch auf Pudding, Kuchen und Torte ganz hervorragend. Superlecker schmecken sie außerdem in Butter gebraten pur oder als Beilage (auch wenn sie dabei an Konsistenz und leuchtender Farbe einbüßen). Und auch eingekocht zu Löwenzahnblütengelee oder -marmelade, sind sie ein ganz feiner Genuss.
Nelke (Dianthus):
Dem Namen nach sind Nelken "göttliche Blumen", mit ihren stets hübsch gerüschten Blütenblättern haben sie immer etwas Barockes, und bedenkt man, dass weiße Nelken Verehrung und rote innige Liebe symbolisieren, gehören sie eigentlich auf jedes Valentinstagessen – und den Hochzeitsschmaus erst recht. Nelkengewächse sind eine eigene Gattung, prinzipiell sind alle Nelkenblüten essbar und zeichnen sich durch unterschiedliche Bitteraromen (die u. a. typisches Muskatnuss-Aroma haben können) aus. Um die blumige Angelegenheit auf Salaten, Saucen und pikanten Gerichten nicht zu bitter werden zu lassen, kann man den Blütenblätteransatz entfernen.
Phlox (Phlox):
Phlox ist das griechische Wort für Flamme und so wird die bei uns typische Bauerngartenpflanze denn auch "Flammenblume" genannt. Die niedlichen kleinen Blüten begeistern je nach Sorte als hohe Staude oder üppige Bodendecker. Blütengourmets schätzen besonders den intensiv duftenden Staudenphlox (Phlox paniculata). Er hat einen fein-würzigen bis kräftigen Geschmack, was ihn (lieber dezent als üppig dosiert) zum idealen floralen Begleiter von allem Herzhaften macht. Kandiert wiederum sind Phloxblüten auch eine wunderbare Bereicherung von allem Süßen.
Rose (Rosa):
Wegen ihres anmutigen Aussehens und hinreißenden Dufts gilt sie seit jeher als "Königin der Blumen". Nicht wegzudenken ist die Rose aus der orientalischen Küche, wo sie traditionell neben süßen Speisen auch Salate und Saucen, und sogar Kaffee und Tee aromatisiert (Nachmachen empfohlen!). Im Mittelalter spielte sie als Essenszutat auch in hiesigen Breitengraden eine wichtige Rolle – in den Küchen adliger Höfe. Je dunkler ihre Blütenblätter sind, desto intensiver ist in der Regel ihr unverwechselbares Aroma. Bei frischen Rosen als Zutat verwendet man nicht die ganze Blüte, sondern nur die Blütenblätter. Deren weiße Ansätze zunächst behutsam weggeschnitten werden sollten – damit der Luxus am Gaumen nicht unnötig bitter schmeckt. Für den Verzehr sind zudem nur echte Rosen geeignet! Christrosen und Pfingstrosen sind zwar ebenfalls wunderschön, aber giftig und dürfen darum beim Essen nur eine rein dekorative Rolle in Vase oder Blumentopf spielen.
Schafgarbe (Achillea millefolium):
Der botanische Name des weitverbreiteten Korbblütlers geht darauf zurück, dass laut griechischer Mythologie der sagenhafte Held Achilles mit genau dieser Pflanze seine Wunden (und die seiner Soldaten) pflegte und heilte. Den deutschen Namen verdankt die robuste Staude schlicht der Tatsache, dass sie Schäfchens Liebling ist. Und der frische, mitunter an Kamille erinnernde Geschmack ihrer vielen kleinen schneeweißen, manchmal auch rosafarben angehauchten oder kräftig rosa blühenden Blüten hat ja auch was. Sie eignen sich besonders gut zum in jeder Hinsicht raffinierten Verfeinern von Gemüse- und Pilzgerichten, passen hervorragend zu Fisch und Eiern, und sind geschmacklich wie optisch ein Plus in Saucen, Dips, Essig, Öl – und Butter. Gerade erst aufgeblüht schmecken sie am mildesten, je länger sie schon blühen, desto bitterer ihr Aroma.
Sonnenblume (Helianthus):
Bei Sonnenblume in Verbindung mit Essen denkt man natürlich sofort an Sonnenblumenkerne. Die ja auch zweifelsohne eine so leckere wie knackige Bereicherung des Speiseplans sind. Essbar sind aber tatsächlich auch die sonnengelben Blütenblätter des Korbblütengewächses. Ihren gänzlich fehlenden Eigengeschmack machen sie dabei mit purer farblicher Leuchtkraft locker wett. Und weil sie eben nach nichts schmecken, kann man sie über Salate und Risotto genauso gut streuen wie über Pudding, Eis und Torte. Am imposantesten wirkt als (immerhin teilweise essbare) Deko natürlich die ganze Sonnenblumenblüte.
Veilchen (Viola):
Zur Gattung der Veilchen gehören circa 500 verschiedene Veilchenarten, eine bezaubernder als die andere. Und alle sind essbar. Mit die bekanntesten Artgenossen sind die Stiefmütterchen, wie Garten-Stiefmütterchen (Viola wittrockiana), Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) und Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor). Je nach Veilchen-Art wirkt das typische Aroma ganz dezent, mild und leicht süß oder ist würzig ausgeprägt. Als besondere Kostbarkeit auf dem Teller gilt das kleine violette Duft-Veilchen (Viola odorata). Weil es höchst aromatisch ist, reichen wenige Blüten aus, um Butter, Mayonnaise, Suppen (auch kalte), Salate, Gemüsegerichte, Desserts, Kuchen, Liköre und Mixgetränke raffiniert und effektvoll zu aromatisieren. Kandiert sind Veilchen ein ganz besonderes Bonbon.
Außerdem essbar sind natürlich unter anderem auch die Blüten von Bärlauch, Borretsch, Dill, Klee, Majoran und seiner Wildform Oregano, Minze, Rosmarin, Salbei, Thymian, Rucola, Schnittlauch. Und natürlich die schönen großen Blüten der Zucchini. Während Letztere besonders gefüllt und dann gebraten, gebacken oder gegrillt "bella figura" machen, kommen speziell die kleineren, filigraneren hier aufgeführten Blütenbeauties schon ganz groß zur Geltung, wenn man sie lediglich in Wasser eingefroren als Eiswürfel serviert. Ein wahrer Festschmaus für die Augen ist auch Blütenpizza: dafür einfach verschiedene essbare Blüten(blätter) kunterbunt gemischt unmittelbar vorm Servieren über frisch gebackene Pizza streuen. Ihr seht, es blüht uns wirklich (superschön) was auf dem Teller und im Glas! Und in diesem Sinne wünsche ich uns allen einen wunderschönen Sommer voller Gaumen- und Augenschmaus.