Wissenswertes über Honig
Er dient seit Jahrtausenden nicht nur als Nahrung, sondern wird auch ebenso lange schon als Heil- und Schönheitsmittel geschätzt und angewandt. Dabei ist er streng genommen nichts anderes als Zuckerwasser. Denn Honig besteht durchschnittlich zu rund 80% aus Fructose, Glucose, ein bisschen Saccharose (und Dextrin), 17 – 18% Wasser und 2 – 3% organischen Säuren (darunter auch Aminosäuren), Eiweißstoffen (speziell Enzymen) sowie Mineralstoffen und Vitaminen. Und doch ist der goldfarbene Nektar (der je nach Sorte mal heller, mal dunkler und in unterschiedlichen Konsistenzen daherkommt) wirklich ein wahres Multitalent. Und repräsentativer Vertreter der Kategorie "gesunde Genussmittel" (auch wenn an dieser Stelle jeder Zahnarzt – völlig zu Recht – auf das Kariesrisiko, das nun aber mal mit allem Zuckrigen einhergeht, hinweisen würde, und Allergiker mitunter besser auf ihn verzichten).
Süßer Powernektar mit Potential
Etymologisch gesehen kommt Honig vom Althochdeutschen "hona(n)g", was "der Goldfarbene" bedeutet. Schon die Griechen der Antike schworen auf seine gesundheitsfördernde Wirkung. Wie vor ihnen bereits die alten Ägypter; die sich auch die kosmetischen Eigenschaften von Bienenhonig gern zunutze machten (nicht nur in der Legende von Kleopatra und ihren geliebten Eselsmilch-und-Honig-Bädern). Für zarte Haut, geschmeidige Lippen und glänzendes, weiches Haar sorgt er immer noch. Auf medizinischer Ebene schätzt man ihn nach wie vor für seine entzündungshemmende, wundheilungsfördernde und blutdrucksenkende Wirkung. Und dafür, dass er ein guter Verbündeter im Kampf gegen Virusinfektionen sein kann. Mit seinem von Natur aus antibakteriellen Effekt wird Honig heute außerdem (wieder) erfolgreich gegen Bakterien eingesetzt – speziell gegen solche, die inzwischen Antibiotika-resistent sind. Selbst bei der Behandlung von Krebs kommt er mittlerweile – genau wie Propolis (ein harziges Gemisch aus mehr als 200 verschiedenen Stoffen, das die Bienen in ihren Stöcken als Kitt verwenden) und Gelée Royal (der Futtersaft für die Bienenköniginnen) – unterstützend zum Einsatz. Allerdings zerstört Hitze, konkret alles über 40° C, einen Großteil der natürlichen Wirkstoffe des Honigs. Beim Kauf sollte man deshalb unbedingt auf den Vermerk "kaltgeschleudert" achten. Trotz dieser Hitze-Empfindlichkeit taugt er natürlich dennoch allemal als schmackhafte Zuckeralternative in Gebäck, Tee und Kaffee. Wobei man ihn heißen Getränken tatsächlich immer erst unmittelbar vorm Verzehr hinzufügen sollte.
Honig ist nicht gleich Honig
Den meisten von uns ist gar nicht klar, wie buchstäblich tierisch viel Arbeit im Honig steckt. Er ist ein echter Kraftakt und wirklich eine Glanzleistung seiner geflügelten Produzenten! Denn: Um genug Nektar für 1 kg Honig zu sammeln, müssen die kleinen Summer mindestens 3 Millionen Blüten anfliegen. Der sprichwörtliche Fleiß der Bienen, gepaart mit dem Knowhow der Imker, beschert uns außerdem eine große Honigvielfalt: von Blütenhonig (Sammelbegriff für jeden Honig, der ausschließlich aus Nektar gewonnen wird), über Frühtracht- (aus dem Nektar frühblühender Feld-, Wald-, Wiesen-, Baum- und Strauchblüten) und Sommer(tracht)honig (bestehend aus Nektar und Honigtau, also der klebrigen Masse, die Bienen auf Laub- und Nadelhölzern sammeln, wo Insekten wie Blattläuse, Schildläuse und Zikaden sie zuvor ausgeschieden haben) bis zu Waldhonig (der ausschließlich aus Honigtau gemacht wird). Zu den bekanntesten und gefragtesten sortenreinen Honigen gehören Akazienhonig (auch Robinienhonig genannt) und Tannenhonig (der immer auch einen Anteil ätherischer Öle enthält, was ihm nicht nur einen ganz besonderen Geschmack verleiht, sondern ihn auch zu einem probaten Mittel bei Atemwegserkrankungen macht).
Augen auf beim Honigkauf
Einen großen Bogen sollte man prinzipiell um billigen Supermarkthonig machen. Bei diesen konventionell produzierten Honigen ist nicht nur das Risiko unerwünschter Inhaltsstoffe (wie Pestizidrückstände oder Bestandteile gentechnisch veränderter Pflanzen) generell größer; sie werden leider auch nicht selten unter schlimmen Bedingungen für die Bienen gewonnen und dazu noch häufig aus weit entfernen Ländern importiert. Und warum in die Ferne schweifen? Es geht nämlich nichts über Honig aus der Region. Mit der Unterstützung heimischer Imker, die ihre Bienenvölker hegen und pflegen, unterstützt man gleichzeitig auch die sechsbeinigen Honigproduzenten – denen wir ja so viel mehr als das süße Gold verdanken. Was man zu deren Schutz und weiterer Unterstützung übrigens noch tun kann, verrät euch Johanna nächste Woche an dieser Stelle. Wer nun aber weder von einem Imker noch Wochenmarkt noch Hofladen in der Nähe weiß, der kann auf nearbees.de zumindest zu Ersterem fündig werden – und direkt bestellen. Ansonsten sollte man wenigstens zu Bio-Honig greifen. Sowohl im eigenen Interesse als auch dem der Bienen.