Das Startup „Kuchentratsch“ vertreibt Kuchen von Senioren
Das Projekt „Kuchentratsch“ bringt leckeren Kuchen von Oma auf den Markt. Dabei handelt es sich nicht nur um Originalrezepte der älteren Generation. Die Kuchen werden auch von Senioren selbst in einer Münchener Backstube hergestellt. Durch Geselligkeit, Beschäftigung und Bestätigung möchte das Start-up darüber hinaus Menschen vor der Vereinsamung im Alter bewahren. Mit dem Ausscheiden aus dem aktiven Arbeitsleben beginnt für Senioren ein neuer Lebensabschnitt, der nicht selten mit dem Gefühl einhergeht, nicht mehr gebraucht zu werden. Er ist teilweise sogar von Isolation und auch von finanziellen Einbußen gekennzeichnet. Als innovative Anlaufstelle will Kuchentratsch diesen gesellschaftlichen Herausforderungen entgegenwirken.
Kaffeeklatsch bei Kuchentratsch
Ins Leben gerufen wurde Kuchentratsch 2014 durch Katharina Mayer. Sie fand, dass es den besten Kuchen bei Oma gibt – und diesen nirgendwo zu kaufen. Also gründete sie kurzerhand selbst eine Backstube, die handgemachten Omakuchen nach traditionellen Rezepten anbietet. Zuvor hat sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und ein BWL-Studium mit Schwerpunkt Sozial- und Gesundheitsmanagement in Innsbruck absolviert. Die Omas und Opas sind bei Kuchentratsch auf Minijobbasis angestellt. Der Zuverdienst zur Rente ist aber nur ein Nebeneffekt. Hauptsächlich gehen die Senioren hier ihrer Leidenschaft fürs Backen nach und knüpfen soziale Kontakte. Sie erleben Gemeinschaft, übernehmen Verantwortung und sind Teil eines kleinen, aber feinen Unternehmens, für das ihre Ideen, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten von maßgeblicher Bedeutung sind. „Kuchentratsch ist für mich eine Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und etwas zu tun, was mir nicht nur Spaß macht, sondern mich auch herausfordert“, sagt Oma Irmgard (79). Ihr Karottenkuchen ist einer der Bestseller von Kuchentratsch.
Generationsübergreifender Austausch und Nachhaltigkeit
Durch das gemeinschaftliche Backen von Kuchen fördert Kuchentratsch auch den generationsübergreifenden Austausch. Während derzeit rund 35 Senioren in der Backstube bzw. als „Lieferopas“ angestellt sind, besteht das siebenköpfige Büroteam fast ausschließlich aus jungen Menschen. Darüber hinaus verfolgt das Kuchentratsch-Team eine auf Nachhaltigkeit und kurze Lieferwege ausgerichtete Philosophie. Alle Rohstoffe werden von regionalen Lieferanten bezogen – gebacken wird also, was die Saison zu bieten hat.
Gibt es die Kuchen von Kuchentratsch nur in München?
Von A wie Apfelkuchen bis Z wie Zupfkuchen bietet Kuchentratsch eine große Auswahl an handgemachten Omakuchen. Sogar Hochzeitstorten stehen auf dem Programm, sie werden eigens ausliefert und vor Ort aufbaut. Die Kuchen von Kuchentratsch kann man nicht nur in München kaufen, sondern auch online bestellen – sie werden deutschlandweit per Post an Firmen- und Privatkunden versendet. Und wer selbst Lust bekommt, den Handrührer zu schwingen, findet in den Backbüchern im Online-Shop eine Auswahl der über Generationen weitergegebenen oder selbst kreierten Rezepte der Backomas und -opas.