Was ist der Unterschied?
Die kalte Jahreszeit hat so ihre Höhen und Tiefen. Meist ist es hierzulande grau und trist. Und eben kalt. Das muss man dann gefühlt ein halbes Jahr aushalten. Aber es gibt auch schöne Seiten wie Plätzchen backen, gemütlich Tee trinken, Schneelandschaften – und der Geruch von Orangen und Mandarinen. Beim Kauf von diesen winterlichen Zitrusfrüchten habe ich mich schon oft gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen Mandarinen und Clementinen ist. Sie werden oft als Synonym benutzt, aber als ich genauer recherchiert habe, bin ich auf einige Unterschiede gestoßen. Diese will ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Kaufen wir Mandarinen oder Clementinen?
Seitens der EU wird alles als Mandarine klassifiziert, auch wenn es eigentlich eine Clementine oder eine Satsuma ist. Der Handel hingegen deklariert alles als Clementinen. Biologisch gesehen gibt es definitiv einen Unterschied: Die Clementine ist aus einer Kreuzung zwischen Mandarine und Pomeranze entstanden und erst etwa vor 100 Jahren von einem Herrn Clement aus Algerien gezüchtet worden. Die Geschichte der Mandarine hingegen reicht bereits mindestens 3000 Jahre in die Vergangenheit.
Äußerliche Unterschiede
Die beiden Zitrusfrüchte sehen auf den ersten Blick gleich aus. Die Unterschiede zwischen Clementinen und Mandarinen erkennt ihr aber, wenn ihr genauer hinschaut:
- Die Mandarine hat ein orangenes Fruchtfleisch. Das Fruchtfleisch der Clementine ist etwas heller und eher gelborange.
- Die Clementine hat im Vergleich zur Mandarine fast keine Kerne.
- Die Mandarine unterteilt sich in der Regel in neun, die Clementine in acht bis zwölf Fruchtsegmente.
- Die Schale der Mandarine ist nicht so fest mit dem Fruchtfleisch verbunden und daher leichter zu schälen. Die Schale der Clementine dagegen lässt kaum Luft zwischen sich und dem Fruchtfleisch. Dadurch ist sie länger haltbar, aber auch schwerer zu schälen.
Herkunft, Anbau und Erntezeit
Mandarinen stammen aus China und werden dort schon seit mehreren Jahrtausenden angebaut. Ihr Name stammt wahrscheinlich von den Mandarins. Das waren hohe Beamte im kaiserlichen China, die eine orangefarbene Amtstracht trugen. Heute werden Mandarinen auch in anderen Teilen der Welt angebaut, vor allem in tropischen und subtropischen Zonen. Die Mandarinen und Clementinen, die bei uns in den Handel gelangen, stammen meist aus Spanien, Italien, der Türkei und Israel. Erntezeit der Zitrusfrüchte ist Spätherbst, daher findet ihr sie bei uns zwischen Oktober und Januar.
Lagerung und Verzehr
Mandarinen können maximal ein bis zwei Wochen aufbewahrt werden, danach löst sich die Schale vom Fruchtfleisch und die Frucht trocknet langsam aus. Clementinen können an einem kühlen Ort bis zu vier Wochen lagern. Egal ob Mandarine, Clementine, Satsuma, Orange oder andere Zitrusfrüchte – vor dem Schälen sollten die Früchte gründlich unter heißem Wasser abgewaschen werden. Im Anbau werden sie nämlich mit Pestiziden gespritzt und diese gelangen beim Schälen über unsere Hände auf die einzelnen Stücke. Deswegen ist es auch wichtig, sich nach dem Schälen möglichst noch mal die Hände zu waschen. Bio-Früchte unterliegen deutlich strengeren Richtlinien und dürfen nicht chemisch behandelt werden. Zu guter Letzt sei gesagt: Sowohl Mandarinen als auch Clementinen sind ein leckeres und vitaminreiches Obst für den Winter. Beide versprühen aufgrund feiner Öldrüsen auf der Schale das uns bekannte wunderbar fruchtige Aroma. Das hebt nicht nur die Stimmung an grauen Wintertagen, man kann es auch gut zum Aromatisieren von Backwaren und Getränken nutzen.