Für eine kreative Ernährung
Idee für einen langlebigen Vorrat gefällig? Obst, Gemüse und Pilze kann man nicht nur frisch verzehren oder einfrieren, sondern auch kinderleicht trocknen. So bleiben sie länger haltbar, können gelagert und schließlich einfach weiterverarbeitet werden. Und das Beste: Beim Trocknen bleiben die Inhaltsstoffe und Vitamine weitgehend erhalten! Vergleicht man Obst mit Fisch oder Fleisch, so lässt es sich deutlich einfacher selbst trocknen. Zudem kann man die getrockneten Produkte sehr kreativ in die eigene Ernährung einbauen. Da getrocknete Früchte deutlich süßer sind als frisches Obst, eignen sie sich wunderbar für Müslis oder selbstgemachte Müsliriegel. Auch Pilze und Gemüse lassen sich leicht trocknen. Getrocknetes Gemüse eignet sich wunderbar als Gewürz zum Kochen, es kann schnell zu Pulver weiterverarbeitet werden. Der einfachste Weg, um Obst, Gemüse und Pilze zu trocknen, ist mithilfe des Backofens. Bei einheitlicher Temperatur können mehrere Bleche gleichzeitig zubereitet werden.
Obst und Gemüse trocknen – so funktioniert‘s
Man säubert und befreit reifes Obst und Gemüse von allen Kernen, Gehäusen und entfernt gegebenenfalls die Schale. Diese könnte später im Ofen sehr zäh werden. Wer aber nicht auf die Vitamine aus der Schale verzichten möchte und einen festen Biss hat, lässt sie dran. Beeren kann man bereits einige Tage im Voraus antrocknen lassen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.Pilze sollte man nur trocken putzen und auf keinen Fall waschen. Die Pilze würden sich mit der Flüssigkeit vollsaugen und es könnte sich eventuell Schimmel bilden. Da das Auge bekanntlich mitisst, empfiehlt sich folgender Trick: Die Obstscheiben und -stücke vor dem Trocknen in verdünnten Zitronensaft eintauchen. So bleicht beim Trocknen die Farbe nicht aus und das Obst sieht schmackhafter aus.
Nun die präparierten Stücke auf ein Rost mit Backpapier auslegen. Durch das Gitter kann die Luft zirkulieren und die Lebensmittel können gleichmäßig trocknen. Die Scheiben sollten nicht übereinandergestapelt sein, sondern eng aneinander. Bereits nach kurzer Zeit im Ofen schrumpfen Obst, Gemüse und Pilze zusammen. Der Ofen sollte zwischen 50 und 75 Grad Celsius vorgeheizt werden. Je höher der Wassergehalt der Lebensmittel, desto länger müssen sie im Ofen backen. Dabei sollten sie außerdem regelmäßig gewendet werden. Ein Beispiel: Saftige Kirschen backen zehn Stunden bei 75 Grad.
Tomaten, Äpfel und Co. trocknen – DIY-Anleitung
Aprikosen: Entkernen, halbieren und von innen nach außen drehen. Bei 80 Grad rund zwölf Stunden backen.
Ananas: Schälen, Strunk entfernen und in Ringe schneiden. Bei 70 Grad ca. 24 Stunden backen.
Äpfel: Schälen und in Spalten schneiden. Für etwas extra Süße in Zitronenwasser tauchen. Bei 65 Grad für 8 Stunden backen.
Beeren: Ganze Beeren bei 60 Grad mindestens 12 Stunden backen.
Zitrusfrüchte: In Scheiben schneiden und bei 75 Grad für sechs Stunden backen.
Kirschen: Entkernen und danach trocknen. Bei 75 Grad für zehn Stunden backen.
Pilze: Fein trocken putzen und bei 40 bis 50 Grad bis zu vier Stunden backen.
Bohnen: Ganze Bohnen vorher blanchieren und dann bei 50 Grad 10 bis 12 Stunden backen.
Zwiebeln: Schale entfernen und in Ringe schneiden. Dann für bis zu acht Stunden bei 50 Grad backen.
Tomaten: Waschen und längs halbieren. Bei Bedarf würzen. Bei 75 Grad sieben bis zehn Stunden backen.
Möhren: Schälen, blanchieren und dann in Streifen schneiden. Schließlich bei 60 Grad für sechs bis zwölf Stunden in den Ofen.
Ob die Lebensmittel fertig getrocknet sind, lässt sich einfach überprüfen. Man entnimmt eine Scheibe und lässt sie abkühlen. Dann führt man den Drucktest durch: Elastisch, aber nicht matschig – das ist die richtige Konsistenz. Die fertig getrockneten Scheiben sollten nun vollständig abkühlen und anschließend gelagert werden. Um die getrockneten Lebensmittel zu lagern, bieten sich Keramikgefäße, Frischhaltedosen oder Schraubgläser an. Man sollte auf eine trockene, dunkle und kühle Umgebung achten.