Mit Quiche & Co.
Auch wenn wir natürlich alle hoffen, dass der September sich von seiner goldenen Seite zeigt, beginnt jetzt so langsam aber sicher wieder die Zeit für richtig Herzhaftes. Wie zum Beispiel eine schöne Quiche! Dieser deftige französische "Kuchen" ist genauso klassisch wie wandelbar. Und schmeckt (nicht nur an wärmeren Spätsommertagen) sogar kalt ganz vorzüglich.
Kuchen auf Elsässisch
Mitunter wird die Quiche ja mit ihrer Verwandten Tarte in einen Topf geworfen. Stimmt schon, bei beiden besteht die Basis aus Mürbeteig, der auch bei einer Tarte (in der Regel) völlig ohne Zucker auskommt. Und eine klassische Quiche wird nun mal auch in einer Tarteform gebacken. Der Hauptunterschied ist, dass die eine eben stets ein herzhafter Kuchen ist (ja, man kann eine Quiche ruhig Kuchen nennen! Es heißt, das Wort "Quiche", gehe auf das deutsche Wort "Kiechle" = Kuchen zurück). Und die andere eine schnörkellose, manchmal auch herzhafte, meist jedoch verführerisch fruchtige Torte. Die Wiege der Quiche ist das Elsass. Kein Wunder also, dass die bekannteste Quiche wohl die "lorraine", also die aus dem elsässischen Lothringen ist. Besondere Merkmale: kräftiger Käse (traditionell Gruyère), gepaart mit Schinken und Speck. Zwiebeln nicht zu vergessen. Das erinnert von den Zutaten her völlig zu recht an Flammkuchen, nur dass der Belag einer Quiche (immer) mehrere Zentimeter dick ist. Für ihren knusprigen Boden braucht man typicherweise gerade mal vier Zutaten:
Grundrezept Quiche-Teig
- 125 g weiche Butter
- 250 g Mehl
- 2 – 3 EL kaltes Wasser
- 1 große Prise Salz
- plus etwas Butter (und ggf. Mehl) für die Form
- In einer großen Schüssel die Butter mit dem Mehl verkneten. 2, evtl. 3 EL kaltes Wasser hinzufügen und unterkneten (der Teig soll geschmeidig, aber nicht klebrig oder gar "matschig" sein; ist er es versehentlich doch, einfach vorsichtig noch ein etwas mehr Mehl dazugeben und ordentlich einkneten). Salz hinzugeben und noch mal gut durchkneten.
- Mit den Händen eine Kugel daraus formen, in Frischhaltefolie wickeln und 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Backofen rechtzeitig vor Ende der Ruhezeit auf 160° (Ober- und Unterhitze)/Gas Stufe 2 vorheizen.
- Eine Tarteform (alternativ eine große Springform) mit Butter einfetten (eine Springform zusätzlich auch mit Mehl bestäuben).
- Den Teig nach der Ruhezeit mit den Fingern flachdrücken, in die Form legen und einen ca. 3 cm hohen Rand hochziehen.
- Anschließend noch mit einer Gabel mehrfach einstechen (damit keine Luftbläschen entstehen und der Boden sich unschön wölbt). Auf der mittleren Schiene rund 10 Minuten vorbacken.
Üppig obendrauf – auch vegetarisch
Soweit, so gut. Der Clou jeder Quiche (und auch Tarte) ist natürlich der üppige Belag. Und der muss nun überhaupt nicht immer Fleisch enthalten! Generell gilt Pi mal Daumen: 4 Eier und 200 g Sahne – plus was immer euer Herz begehrt! Denn auch mit Gemüse lassen sich ganz fabelhafte Quiches zaubern. Passend zur Saison in wenigen Wochen zum Beispiel Kürbis. Oder natürlich Spinat, Broccoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Karotten, Tomaten, Mais, Zucchini oder Fenchel et cetera. Schön sämig werden jedenfalls auch Gemüse-Quiches immer, wenn man geriebenen Käse mit dazugibt. Gebacken wird das Ganze (ob mit Fleisch oder ohne) jeweils etwa 1 Stunde bei 180° Ober- und Unterhitze/Gas Stufe 3. Für eine besondere Note – auch optisch – sorgen übrigens anschließend frische Salatblätter, die man vorm Servieren dekorativ darauf verteilt (mein Favorit: Feldsalat und/oder Rucola – das Auge isst mit und die beiden sehen einfach nicht nur sehr schön aus, ihr Eigenaroma harmoniert auch einfach perfekt mit so ziemlich jedem Quiche-Belag).
T wie Tarte
Und wie war das jetzt noch gleich mit Tarte? Nun, das Grundrezept für einen klassischen Tarte-Teig unterschiedet sich tatsächlich nur darin, dass noch 1 Ei mit hineinkommt. Bei einigen süßen Tartes, wie zum Beispiel der berühmten "Tarte Tatin" dann doch auch zusätzlich etwas Zucker. Den Unterschied zwischen einer herzhaften Tarte und einer Quiche habe ich aber ehrlich gesagt noch nie verstanden. Sollte ich jemals jemanden treffen, der mir genau den verständlich erklärt, lasse ich euch das an dieser Stelle wissen! Bis dahin wünsche ich euch jedenfalls schon mal viel Freude beim Zubereiten und Experimentieren, und genussreiche Stunden mit Quiche & Co. ...