Was ist umweltfreundlicher?
Schon lange frage ich mich, welche Verpackung bei Getränken die umweltfreundlichste ist. Schneidet das PET-Mehrwegsystem oder das Glas-Mehrwegsystem besser ab? Ist wirklich das Material entscheidend oder vielmehr der Transportweg? Und wenn sich Einweg mal nicht vermeiden lässt – ist dann die Plastik- oder Glasflasche klimaschonender? Im Folgenden möchte ich diesen Fragen auf den Grund gehen.
Sind Mehrwegflaschen immer umweltfreundlicher als Einweg?
Laut Naturschutzbund (Nabu) sind Mehrwegsysteme grundsätzlich umweltfreundlicher als Einwegsysteme, wenn die Flaschen vielfach gespült und wiederverwendet werden. Denn so sind sie ein Beitrag zur Schonung begrenzter Ressourcen. Je größer aber die Transportentfernung ist, desto geringer wird der ökologische Vorteil von Mehrwegverpackungen. Die kritische Grenze schwankt hier zwischen 750 und 1.500 Kilometern, je nach Flaschenpool und Logistik.
Pro und Contra der Mehrweg-PET-Flasche
PET bedeutet Polyethylenterephthalat. Es ist ein Kunststoff, der zu den Polyesterarten gehört. Basis in der Herstellung ist meistens Erdöl, neben Flaschen werden auch Folien und Textilfasern aus PET produziert. In Deutschland wird nur etwa die Hälfte des Flaschen-PET recycelt, der Rest wird exportiert, vor allem nach Asien. Dabei ist der Verkauf der gepressten Flaschen eine gute Einnahmequelle für den Handel.
Pro: Die Mehrwegflasche aus PET wird bis zu 25 Mal wieder befüllt. Damit kommt sie zwar nicht an die Glas-Mehrwegflasche heran, die bis zu 50 Mal wiederbefüllt wird. Aus Umweltsicht sind PET-Mehrwegflaschen dennoch der gläsernen Konkurrenz vorzuziehen, da ihr Gewicht sehr viel geringer ist. Dies führt zu weniger Energieverbrauch beim Transport. Außerdem konnte der Energieaufwand bei der Herstellung von PET-Flaschen in den letzten Jahren ebenfalls deutlich reduziert werden.
Contra: Die Rohstoffe, die für die PET-Herstellung benötigt werden, sind nur begrenzt vorhanden. Und auch trotz der erfolgreichen Senkung des Energieaufwands bei der Herstellung, ist der Energieverbrauch im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien weiterhin sehr hoch.
Pro und Contra der Mehrweg-Glasflasche
Pro: Vor allem als Verpackung für das Lieblingsgetränk der Deutschen erfreut sich die Mehrweg-Glasflasche großer Beliebtheit: Die Mehrwegquote bei Bier liegt bei stolzen 80 Prozent. Durch die häufige Wiederbefüllung (bis zu 50 Mal) und die in der Regel kurzen Transportstrecken von der Brauerei zum Handel schonen Mehrweg-Glasflaschen das Klima. Im Vergleich zu Einwegverpackungen aus Plastik verursachen sie gerade einmal halb so viel CO2.
Contra: Ein Nachteil ist das hohe Gewicht der Glasflaschen, das den Energieaufwand beim Transport erhöht.
Pro und Contra der Einweg-PET-Flasche
Pro: Wie auch bei der Mehrweg-Variante, wirkt sich das geringe Gewicht positiv auf die Umweltbilanz aus. Der Energieaufwand beim Transport wird dadurch deutlich reduziert.
Contra: Allerdings wird die Einweg-PET-Flasche im Vergleich zu Mehrwegflaschen nur ein einziges Mal befüllt. Ebenfalls problematisch: Einweg-PET-Flaschen bestehen lediglich zu 25 Prozent aus recyceltem Material. Für die Herstellung neuer PET-Flaschen ist ein hoher Energieaufwand nötig. Die Rohstoffe, die für die Herstellung benötigt werden, sind jedoch nur begrenzt vorhanden. Das Fazit: Im Vergleich zum bereits etablierten Mehrwegsystem ist die Ökobilanz des Einwegsystems sehr schlecht.
Pro und Contra der Einweg-Glasflasche
Pro: Der entscheidende Vorteil von Glasverpackungen liegt in ihrer hohen Recyclingquote. Denn Glas kann beliebig oft eingeschmolzen werden. Durchschnittlich können Glasverpackungen zu 60 Prozent wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Contra: Glasflaschen sind sehr schwer und können beim Transport kaputt gehen. Daher sind sie für längere Transportwege weniger gut geeignet als Kunststofflaschen.
Fazit: Welche Flaschen sind am umweltfreundlichsten?
Transportemissionen spielen bei der Ökobilanz eine wichtige Rolle. Regionales Wasser in Mehrweg-Glasflaschen hat die beste Klimabilanz. Bei längeren Transportwegen schneiden jedoch Mehrwegsysteme aus Plastik am besten ab, da die Plastikflaschen leichter sind als Mehrweg-Glasflaschen. Festhalten kann man auch, dass Glas-Mehrwegsysteme stets besser sind als Einwegflaschen aus Plastik, da sie bei einer durchschnittlichen Lebensdauer bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden können. Einwegflaschen aus Glas sollte man meiden. Immer gilt: Getränke vorziehen, die in der eigenen Region abgefüllt werden.
Ungeschlagen: Leitungswasser in wiederverwendbaren Trinkflaschen
Wenn es um Wasser geht, liegt die Lösung sehr nahe. Bei Leitungswasser fallen weder Plastik, noch viel CO2 an. Es enthält auch keine möglichen Chemikalien, die sich bei Plastikflaschen ablösen können. Tests zeigen, dass die Qualität von Leitungswasser in Deutschland hervorragend ist und sogar viele Mineralwasser aus der Flasche übertrifft. Zudem ist es hierzulande dank der Trinkwasserverordnung das am besten überwachte Lebensmittel. Mit einer ausspülbaren Trinkflasche hat man sein „home-made“ Wasser immer dabei – im Büro, in der Uni oder beim Sport. Die auslaufsicheren und BPA-freien Trinkflaschen von EMSA sind zum Beispiel die idealen Begleiter für unterwegs.